(60:20, 64:16, 50:00, 76:51, 30:42, 5er-CD-Box, MiG, 2016)
Die Fortsetzung der „The Dark Side Of The Moog“-Serie hat nicht lange auf sich warten lassen. Nur kurze Zeit nach Erscheinen der ersten Box wird Box Nummer zwei nachgelegt. Auch hier geht das Mod- und Moog-ifizieren von Floyd-Titeln munter weiter.
Die erste CD, also Volume 5 der Gesamtserie, ist als „Psychedelic Brunch“ betitelt und in acht Songs aufgeteilt. Auch hier ertönen wieder, wie schon auf der ersten CD der ersten Box, erst einmal die einleitenden Worte des Robert A. Moog, schließlich ist er ja auch im Prinzip Namensgeber dieses Projektes, und nicht umsonst wird darauf hingewiesen, dass ohne sein Wirken dieses Album wohl kaum zu Stande gekommen wäre. Aus des Rezensenten Sicht ist dies gleich ein absoluter Höhepunkt der gesamten Reihe. Die Mischung aus ruhigen und temporeichen Nummern, sphärischen Parts und melodischen Arrangements passt hier perfekt. Teil vier glänzt beispielsweise durch wunderbare Mellotron-Streicher, die eine ähnliche Atmosphäre erzeugen wie Edgar Froese auf seinem 75er-Album „Epsilon In Malaysian Pale“ erzielte. Für Kontrastprogramm ist gesorgt, Uptempo-Nummern lockern das Ganze auf. Abgeschlossen wird dieses ausgezeichnete Album mit einem teils ausgesprochen voluminös in Szene gesetzten Part, in dem auch ein Mellotron-Chor eingebaut wird.
Volume 6 besteht aus sechs Teilen und heißt „The Final DAT“. Hier geht es jetzt deutlich experimenteller zu. Techno-artiges ist zu hören in Verbindung mit diversen Klangkollagen gesprochener Texte. Der zweite Teil beginnt ruhig, um dann Fahrt aufzunehmen. Hier schimmert tatsächlich mit etwas Fantasie auch mal etwas Pink Floyd durch. Der darauf folgende Titel zeigt, dass das Duo auch in der Lage ist, eine genau auf den Punkt gebrachte kurze Nummer mit viel Abwechslung zu präsentieren. Sehr gut gelungen! Im Gegensatz dazu ein 24-minütiger Titel – Gegensatz aber nur im Hinblick auf die Spielzeit, denn auch hier wird Abwechslung geboten, kommt keine Langeweile auf. Dominante Perkussions-Spielereien und das Zusammenspiel von Sequenzern und Mellotron-Chören prägen das Bild. Und auch eine elektrische Gitarre scheint man zu erkennen. Die siebte CD hat den wunderbaren Titel „Obscured By Klaus“. Auch hier ist der Wechsel zwischen atmosphärisch-ruhig und flott/Sequenzer-lastig perfekt gelungen. Schulze-Musik, wie man sie kennt. Auch hier wieder Mellotron-Einlagen. Insgesamt ein recht melodisches Gesamtbild und ein sehr feines Album. Nummer acht heißt nicht minder amüsant „Careful With The AKS, Pete“. Für den Rezensenten ist schwer nachzuvollziehen, was jetzt im Einzelnen von wem kommt, hier scheint Namlook etwas mehr Einfluss zu nehmen. Zumindest klingt dieses Album anders als die zuvor besprochenen. Hier geht es zum Teil abstrakter zu, auch mal etwas aggressiver, der Faktor Melodie gerät vergleichsweise ein wenig in den Hintergrund. Es handelt sich hierbei übrigens um Musik, die 1999 beim 23. Jazz Festival in Hamburg live präsentiert wurde.
Die Bonus-CD kommt als Mini-CD mit rund 30 Minuten Spielzeit und bietet nochmal einen passenden Querschnitt aus den typischen Ingredienzien.
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Mit Ausnahme der Bonus-CD, deren drei Titel allesamt von Klaus Schulze komponiert und von Pete Namlook abgemischt wurden, handelt es sich um Gemeinschaftsproduktionen. Auf Vol. 6 und Vol. 7 ist auf jeweils einem Track noch das Mitwirken von Bill Laswell zu vermerken. Insgesamt eine ausgesprochen gut gelungene Box, weniger abstrakt und mehr auf Melodie und gelegentlich fast schon sinfonischen Bombast setzende Zusammenstellung, die beim Rezensenten daher auch besser ankommt als die erste Box. Für Schulze-Fans eine unbedingte Empfehlung! Die Aufnahmen stammen übrigens aus dem Zeitraum 1996 (Vol. 5) bis 1999 (Vol. 8).
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 12, KR 11)
Surftipps zu Klaus Schulze und Pete Namlook:
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