Swedenborg Raum – In Between

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The New Way of Krautrock? „Wir laden Sie ein mit uns die Reise zur Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits zu betreten“, begrüßen Swedenborg Raum den Rezensenten im Pressetext. Der Name der Progressive/Psychedelic-Band basiert auf Emanuel Swedenborg, einem Spiritisten des 18. Jahrhunderts, dessen Essays und theosophische Schriften von den Geschehnissen zwischen diesen Welten handeln. Lars von Trier griff diese Thematik in seiner experimentellen Serie ‚Hospital der Geister’ auf, die die Band dazu inspirierte, den Kampf zwischen guten „Geistern“ und bösen „Dämonen“ hier zu ihrer Hauptthematik zu machen.

Die drei Leipziger Axel (Schlagzeug), Ben (Bass) und Flo (Gitarre) veröffentlichten ihre Debüt-LP “Swedenborg Raum” 2013. Ihre über 120 Auftritte in Deutschland und Europa wurden bis 2015 vom Maler Petro Steigolino in Live-Performances auf Leinwand verewigt. Die überwiegend instrumentalen Songs und seine expressiven Bilder erzeugten eine einzigartige Fusion. Zusammen mit Joseph Vandal war Seigolino auch für das Artwork des Debüts verantwortlich. Im April 2016 erschien nun ihr zweites Album “In Between”. Gemastert wurde es von Grobschnitt-Veteran Eroc, das grünlich-düstere Artwork stammt von Cany the Kizard. Die drei Musiker vermengen die Stilrichtungen vorheriger musikalischer Projekte. So gibt es auf dem Album Stoner-, Space-, Psychedelic- und Prog-Rock bis hin zu Metal- und Doom-Einflüsse zu hören. Psychedelische Melodieparts wechseln sich mit harten Stoner- und Doom-Riffs ab.

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Das Titelstück ‘In Between’ wird von einer coolen, verträumten Atmosphäre getragen, der Sound ist schön knackig. Es fällt jedoch auf, dass der insgesamt selten eingesetzte Gesang etwas farblos rüberkommt. Nach einem Break geht es ruhig und melodiös weiter, und das Ganze erinnert an ruhige frühe Floyd-Passagen, vor allem wenn die Drums einsetzen. Erinnerungen an ‘Set The Controls For The Heart Of The Sun‘ werden wach und das Ganze wirkt sehr spacig. ‘Heaven And Hell’ geht genauso weiter, hat aber nichts mit Black Sabbath zu tun. Trotzdem geht der Song vor allem später ab, die Gitarrenarbeit sticht hervor, und uns werden hier einige der härtesten Passagen des Albums präsentiert. Der Übergang zu ‘The Unknown’ ist fließend. Ruhige und treibende Passagen wechseln sich ab. Wieder steht vor allem die Gitarre im Vordergrund. Dann ändert sich die Stimmung plötzlich, sie wird entspannt und fast angejazzt. Einer der Höhepunkt des Albums! ‘From Life’ beginnt hart und doomig, bevor es etwas runterkommt. Interessante Idee, die Akkordabfolge erst hart zu spielen und sie dann im Laufe des Songs immer wieder in ruhigeren, anderen Stilen zu spielen. Der Song bleibt komplett instrumental, genau wie das nachfolgende und abschließende ‘Into Death’.

„Scheinbar tot wird man in die Zwischenwelt und die unendlichen Weiten des Swedenborg Raums hinein gesogen. Hin- und hergerissen zwischen bunten Träumen und bizarren glimmenden Wolkenwelten streckt der Seelenvogel seine mächtigen Schwingen empor. Durch die verspielten Sphären unserer Gedankenwelt streifen wir an Geistern und Dämonen vorbei durch die Dimensionen. Ein waghalsiges Wechselspiel der Klangfarben lässt uns sehnen, fassen, grinsen. Komatöser Ausgang oder erfüllende Reflektion, wir können selbst wählen, welche Entscheidung wir treffen.“ So steht es zumindest im Pressetext. Ob die Band und das Album diesen beschriebenen Effekt beim Hörer auslösen, bleibt, wie bereits so schön beschrieben, ihm selbst überlassen.
Bewertung: 7/15 Punkten (KR 10, PR 7)

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