(43:19, CD, Jaggy D/Soulfood, 2016)
“Song for a Friend” hat Ray Wilson (ex-Genesis, ex-Stiltskin) sein neues Soloalbum betitelt, es ist seinem verstorbenem Freund James Lewis gewidmet. Entsprechend emotional und melancholisch präsentieren sich die Titel des Werks. Aufs Wesentliche reduziert, hört man fast ausschließlich Wilsons charakteristische Stimme, begleitet von gefühlvoll gespielten Akustikgitarren, ein wenig Percussion und gelegentlichen Keyboard- und Pianoklängen. Dazu muss man sagen, dass Ray Wilson immer noch ein außerordentlich guter Sänger ist, seine Stimme ist über die Jahre sogar noch mehr gereift.
Progressive Musik gibt es auf “Song for a Friend” allerdings nicht oder nur in Spurenelementen zu hören, die Songs entstammen allesamt dem Singer/Songwriter-Genre. Das steht den Kompositionen aber sehr gut zu Gesicht, trotz der ruhigen Grundstimmung wirkt das Album stets stimmig und bleibt spannend. Auch textlich hat uns Ray Wilson etwas zu sagen. Auch wenn das Ganze sehr melancholisch und nachdenklich daherkommt, versinkt er nicht in Depressionen, sondern betont auch stets die positiven Aspekte des Lebens. Exemplarisch für das ganze Album stehen zum Beispiel das elegante ‘Not Long Till Springtime’ und auch ‘Tried and Failed’.
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Etwas aus dem Rahmen fällt das Pink-Floyd-Cover ‘High Hopes’: Obwohl es in dieser sehr reduzierten Version gut funktioniert, kommt es ein wenig wie ein Zugeständnis an etwaige Progrock-Kundschaft daher. Am Ende bleibt aber ein rundum stimmiges und ruhiges Singer/Songwriter-Album für nachdenkliche Abende. Für jeden, der nach solcher Musik sucht, sei eine Kaufempfehlung ausgesprochen.
Bewertung:10/15 Punkten (DH 11, HK 10, JM 11, KR 10)
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