Konchordat – Rise To The Order
(64:10, CD, Bad Elephant, 2016)
Es scheint angebracht, das Vorgängeralbum „The New Crusade“ aus dem Jahr 2011 noch einmal ausdrücklich zu loben. Für gelungenen NeoProg mit durchdachten Songstrukturen, für angenehm ins Ohr gehende Melodien und für ansehnliche instrumentale Leistungen. Leider müssen all diese Attribute dem neuen Werk „Rise To The Order“ versagt bleiben. Was ist da bloß los bei Stuart Martin und Steve Cork, den Hauptprotagonisten bei beiden Alben? Personell um Drummer Neil Hayman und Keyboarder Neil Watts erweitert, können erstaunlicherweise gerade diese beiden keinerlei positive Akzente setzen. Gitarrenriffs ohne griffige Melodien dominieren die Platte in einer Art und Weise, dass sich die Frage stellt, warum Watts, dessen Keyboardspiel völlig in den Hintergrund gedrängt wird, überhaupt engagiert wurde.
Angefangen beim bemüht wirkenden Gesang von Martin, über das Bemühen, das Tempo hoch zu halten, bis zur Mühsal, den Songs über deren komplette Länge ein „Gesicht“ oder wenigstens Konturen zu verleihen, muss konstatiert werden: Es bleibt beim bloßen Bemühen. Alles wird im gleichen Stil herunter gespielt. Ohne Prog-Feeling, ja sogar mit relativ wenig Prog-Anteilen. Dynamik, Energie und Härte werden ohne erkennbare Ziele eingesetzt, alles bleibt beliebig und undifferenziert, ohne Atmosphäre. Dabei strotzen die Songstrukturen vor Banalität, sind simpel und langweilig. Die wenigen guten Ansätze macht man sich mit allenfalls „mager“ zu nennendem Songwriting selbst zunichte. Das erste an soliden NeoProg erinnernde Gitarrensolo gibt es erst zu hören, nachdem die Platte bereits halb „durch“ ist und die Wahrnehmung des geneigten(?) Hörers bereits von Eintönigkeit deutlich eingetrübt wurde (‚Dream Forever‘, Track 5 von 8). Man glaubt tatsächlich nicht, dieselbe Band wie vor fünf Jahren zu hören: keine cleveren, NeoProg-typischen Arrangements, keine Melodien, die hängen bleiben. Konchordat 2016 erweisen sich als Metal-Version diverser Mainstreambands.
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Das Fazit kann nur „Riesen-Enttäuschung“ lauten! Nach „The New Crusade“ konnte man der Band zutrauen, in die Riege der Arrivierten wie Arena etc. aufzurücken. Diese Hoffnung wurde nun jäh zerstört. Eine derart angestrengt wirkende Produktion mit auf Dauer nervigem Gesang und sehr wenig Unterhaltungswert hat den Weg in den Player nicht wirklich verdient. Das Album erfüllt nicht mal die Bedingungen für die Zugehörigkeit zur „Dutzendware“. Bleibt zu hoffen, dass es sich um einen Ausrutscher handelt und Stuart Martin mit Konchordat demnächst zurück in die Spur findet.
Bewertung: 4 von 15 Punkten (JM 8, KR 7, JW 4)
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