(47:42, CD, Season Of Mist, 1984/2015)
Ein Jahr ohne Sommer – ein ziemlich melancholischer Albumtitel für eine Band, die aus Spanien stammt. Wirklich sonnige Titel gibt es auf dem zweiten Werk von Obsidian Kingdom allerdings tatsächlich nicht zu hören. Die Stücke auf “A Year Without Summer” bieten eine breite Auswahl an Progressive Metal mit Industrial- und Elektronik-Einschlag. Allen Titeln gemeinsam ist eine gewisse Langsamkeit, die hier aber nicht nachteilig wirkt. Im Gegenteil: Viele Tracks entwickeln dadurch einen eigenartigen Sog, der für viel Kopfkino sorgt – ein gutes Beispiel dafür ist ‘The Kandinsky Group’. Eindrucksvoll auch die gesangliche Bandbreite: Von sanften Vocals in ‘Black Swan’ bis hin zu harten Growls ist alles vertreten.
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Der zweite Longtrack ‘Abway Absent’ ist mit Abstand der anspruchsvollste Song auf “A Year Without Summer”, von Hardcore über Metal bis zu an Radiohead erinnernde Sequenzen ist hier alles vertreten. Eine ziemliche Herausforderung für den Hörer, die aber belohnt wird. Im fast durchweg instrumentalen ‘April 10th’ kommen nicht von ungefähr Erinnerungen an Werke von Nine Inch Nails hoch. ‘Obsidian Kingdom’ zeigen eine enorme stilistische Vielfalt, die das Album dadurch zu einer spannenden Geschichte machen, das Progressive-Metal-Genre erweitern und bereichern. Hinzu kommt die gute Produktion, die durch den gekonnten Einsatz elektronischer Spielereien sowie druckvolle Drums und gekonnte Bassarbeit überzeugt.
Alle sieben Tracks durchzieht düstere Melancholie, daher ist das hier sicher kein Album für den titelgebenden Sommer.
Bewertung: 10/15 Punkten (HK 10, KR 11)
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