Postures – Halucinda

Postures-Halucinda-2016-Cover(49:05; CD, World In Sound/Rough Trade, 2016)
Die Postures legen ein erwachsenes, abwechslungsreiches zweites Album vor, “Halucinda” erschien Mitte April bei World In Sound. Die Schweden laden hier zu einer progressiven Reise mit harten Riffs und krummen Rhythmen ein, gepaart mit einem Siebzigerjahre-Feeling, das sich über sieben meist längere Songs erstreckt. Im Zentrum steht die markante Stimme Paulina Nyströms. Sie klingt nach Fiona Apple, die eine Kollaboration mit King Crimson oder Rush gestartet hat. Ganz deutlich hört man Einflüsse anderer bekannter Zeitgenossen wie The Mars Volta heraus, auch Björk, Portishead oder die Postures-Landsleute von den Blues Pills kommen einem in den Sinn.

Alle diese Assoziationen tauchen bereits beim Hören der ersten beiden Songs ‘Halucinda’ und ‘Myriad Man’ auf. Vertrackte komplexe Rhythmen und harte Psychedelic-Rock-Riffs reißen den Hörer mit. Das ruhige ‘Every Room’ kommt mit der Akustikgitarre verträumt und fast folkig daher: Der mehrstimmige Gesang schwebt über allem; das Outro wird wunderbar ausführlich zelebriert, ohne langweilig zu werden. Atmosphärisch und akustisch geht es weiter mit ‘A Million Sequences’, getragen von Nyströms klarem Gesang. Der Song dient als Übergang in das Monster ‘Wavemaker’ – zum Kernstück des Albums. Laut und treibend marschiert die Nummer voran. Durch ihren zwischenzeitlich sinnlichen Gesang bringt uns Paulina zunächst fast zum Tanzen, dann schreit sie sich wieder durch bedrohlich anmutende psychedelische Sphären.

Das melancholische ‘Hexa Luna’ ist noch vertrackter und verschachtelter als die bisherigen Songs und besticht durch das gelungene Zusammenspiel der perfekt harmonierenden Musiker. Auch wenn Paulina Nyströms Stimme zweifellos im Mittelpunkt des Albums steht und ein ganz eigenes Charisma hat, sollen die beiden Gitarristen und die Rhythmusgruppe nicht unerwähnt bleiben, die ihre komplexen Rhythmen und Riffs gekonnt zusammenhalten. Nahtlos geht es zu in ‘In The Dark’ über, das vor allem von coolen Gitarrenriffs getragen wird und dem Album einen würdigen Abschluss verleiht. Das Video zur Single ‘Halucinda’:

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Das psychedelische Cover von Carl Waite vervollständigt das Ganze, hat man beim Durchhören doch genau solche Farbkomposition vor Augen.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 9, PR 11)

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