(67:25, CD, Eigenpressung/Just for Kicks, 2016)
Zu einer Zeit in der es für Progmetal-Fans reichlich neuen Stoff gibt werfen auch Lithium Dawn ihren Hut wieder in den Ring: “Tearing Back the Veil I: Ascension” lautet der Titel ihres zweiten Albums.
Im Grunde geht das Quartett überaus zielgerichtet zu Werke, entsprechend druckvoll knallt schon der Opener aus den Boxen – perfekt produzierter Progmetal ist das. In den folgenden knapp 70 Minuten wagen die US-Amerikaner immer wieder auch Blicke über den Tellerrand, neben Reggae, Rock und Pop sind diesbezüglich vor allem elektronische Einflüsse zu nennen. Fast jeder Titel beinhaltet deutliche Anleihen aus der Welt von Electro und Dub. Etwa ab der Hälfte des Albums finden sich dann immer wieder atmosphärische ruhigere Parts. Insgesamt verhilft das Ganze Lithium Dawn zu einem eigenständigen Sound.
Sänger Ondrej Tvarozek überzeugt durch technisch sauberen, dem Werk angemessenen Gesang, der allerdings über keinerlei Eigenständigkeit verfügt. Ein weiteres Problem: Auch nach mehreren Durchläufen findet sich auf dem Album zwar kein Durchhänger, aber auch kein herausragendes Highlight. Alles fließt sehr gefällig dahin, nichts bleibt dauerhaft hängen. Hinzu kommt eine an manchen Stellen überambitionierte Produktion – weniger wäre da mehr gewesen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Trotz aller genannten Kritik werden Lithium Dawn viele Hörer überzeugen – die Musiker agieren äußerst professionell, sie haben ein Händchen für interessante Stimmungen und Klangwelten. Wenn die Band beim Songwriting noch eine Schippe drauflegen, verspricht der im Albumtitel bereits implizierte Nachfolger Großes.
Bewertung: 10/15 Punkten (HK 10, KR 8)
Surftpps zu Lithium Dawn:
Facebook
Twitter
YouTube
Soundcloud
Spotify
Bandcamp