Hans Spitzen – Fingerprints
(53:32, CD, The Villa Productions, 2015)
“Fingerprints” ist im wahrsten Sinne ein Soloalbum, denn der niederländische Musiker Hans Spitzen hat hier alles in Eigenregie ausgearbeitet. Hut ab schon mal dafür. Er sagt selbst, dass er keine Band zusammenstellen konnte, also hat er letztendlich alles selbst gemacht. Dies beinhaltet nicht nur das Spielen sämtlicher Instrumente, sondern auch den Gesang und das Artwork. Das verdient allemal Respekt, mag in Teilen nicht unbedingt die beste Lösung sein, aber vermutlich die am ehesten machbare. Man ahnt es schon – es geht im Wesentlichen um den Gesang, der hier beim besten Willen keine Spitzen-Noten erzielen kann.
Spitzen präsentiert sechs Songs, zwei von ihnen liegen im Zehnminuten-Bereich. Er ist mit seiner Mischung aus Neoprog und symphonischem Retro-Prog vielseitiger unterwegs als man das bei Einmann-Projekt zunächst vermuten mag – mit dem Opener geht es auch gleich symphonisch los. Keyboards und Gitarre sind gut austariert, wobei das Ganze weniger auf das Zurschaustellen von Fingerfertigkeit denn auf das Darbieten melodiöser Kompositionen hinausläuft. Bei Spitzens ersten Einsatz als Sänger zuckt man leicht zusammen, da ist noch einige Luft nach oben. Im Laufe der Zeit gewöhnt man sich halbwegs daran, sodass dieses Manko das Album nicht völlig verhagelt. Wenn es fürs nächste Mal Veränderungen geben sollte, wären sie an dieser Stelle am ehesten angebracht. Der Rhythmus scheint programmiert, was aber insgesamt in Ordnung geht.
Manche Songs auf “Fingerprints” haben einen leicht romantischen und verträumten Touch, dass die Gitarre gerne mal hymnisch jubiliert fügt sich gut dazu. Insgesamt ist das Album nicht spektakulär, aber im Gesamtkontext Melodic Symphonic Rock ganz ordentlich gelungen. Hier kann man sich ein Bild machen:
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Übrigens ist Hans Spitzen neuerdings festes Mitglied der niederländischen Neoprog-Institution Flamborough Head. Als neuer Gitarrist, der sich zusätzlich an Bass und Tasten sowie als Background-Sänger betätigt, zeigt er sich auch dort vielseitig. Solo hat er einen soliden Anfang gemacht, künftig ist aber sicher noch mehr drin.
Bewertung: 8/15 Punkten
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