(47:31, CD, Haensel & Gretel / MiG / Indigo, 2016)
Counter-World Experience sind mit „Pulsar“ nach fünfjähriger Albumpause unter dem Banner Progressive Jazz Metal zurück. Die Band aus Berlin fabriziert auch dieses Mal technisch versierte Instrumentalmusik vom Allerfeinsten, die mit spielerischer Raffinesse, stimmungsvollen Passagen und schönen Melodien überzeugt. Ihr fünfter Longplayer bietet ein recht breites Spektrum aus virtuosen, brachialen Tonfolgen, elektronischen Einsprengseln und atmosphärischer Dichte. Hart und wuchtig mochten es die Musiker schon immer, diesmal agieren sie sehr prägnant und auf den Punkt – keines der elf Stücke dauert mehr als sechs Minuten. Gastbeiträge von Christian Meyers an der Trompete und Fretless-Bass-Virtuose Steve DiGiorgio (u.a. Testament, Sadus, Death) erweitern das Klangspektrum auf überaus interessante Art und Weise.
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Geschmackvoll eingesetzte Elektronik-Elemente sorgen für einen modernen Touch, sie bilden einen Gegenpol zu den Riff-Attacken. Ebenfalls gelungen: Obwohl die instrumentalen Fertigkeiten der Beteiligten für einen Virtuositäts-Overkill sorgen könnten, bringt die Band genug Gespür für den nötigen melodischen Aspekt und ruhige Zwischentöne mit – diese nehmen den etwas überladenen Kompositionen ihre Schärfe. Dennoch wuchert die Gruppe ganz schön mit ihren Pfunden – der Saitengeist und der Rhythmusgott werden in all ihrer Mächtigkeit beschworen. Dies jedoch zurecht, denn vor allem Gitarrist Benjamin Schwenen versteht sein Handwerk.
Alles in allem ein spannender, stets fordernder musikalischer Parforce-Ritt.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 12, KS 11)
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Abbildungen: Counter-World Experience