(52:58, CD, Eigenverlag, 2016)
Simon McKechnie ist Komponist, Multiinstrumentalist und Sänger in Personalunion, Gäste für sein drittes Studioalbum “From My Head To My Feet” holte er sich nur am Schlagzeug und an diversen Blasinstrumenten. Wohin die musikalische Reise geht, zeigt sich schon beim Opener ‘Hymn of Apollo’, einer Fusion aus progressivem Rock und Jazz, tief in den 1970er-Jahren verwurzelt und mehr als einmal in positivster Art und Weise an Yes erinnernd.
McKechnie beherrscht die Klaviatur des Genres nahezu perfekt: Komplexe Arrangements und abwechslungsreiche Instrumentierung, unter anderem mit Flöten, Klarinette und Saxofon, halten den Hörer bei Laune. Zudem ist McKechnie auch ein äußerst talentierter und mit angenehmer Stimme ausgestatteter Sänger – beinahe schade, dass sie bei den beiden Instrumentals des Albums naturgemäß nicht zum Einsatz kommt. ‘Jane Wenham’s Trial’ führt das stilistische Konzept nahtlos fort, mit ‘Year Of the Light’ folgt das äußerst abwechslungsreiche erste Instrumentalstück. Weiterhin fallen Einflüsse aus Jazz und Fusion auf, wobei sich die Gitarrenarbeit des Öfteren auch an der Grenze zu leichter Dissonanz bewegt – vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Im titelgebenden ‘From My Head To My Feet’ wird es dafür äußerst groovy, man darf im 15/8-Takt mit den Füßen wippen, sofern man es denn schafft. ‘Malta’, laut McKechnie eine Hommage an sein Geburtsland, verströmt dank ausgeprägter Gitarrenarbeit etwas südeuropäisches Flair. ‘Once Upon A Time’ ist das zweite Instrumental, man hätte es sicherlich mit ‘Year Of the Light’ verknüpfen können, im Gesamtkontext ergibt die Aufteilung aber Sinn. Zum Schluss überzeugt ‘The Harpist’s Song’ nochmal mit allen genannten Zutaten.
“From My Head to My Feet” ist das außergewöhnliche Statement eines kreativen Kopfes. Fans alter Yes-Werke kommen sofort auf Wohlfühltemperatur, die jazzigen Einflüsse dürften allerdings für den einen oder anderen Hörer gewöhnungsbedürftig sein.
Bewertung: 11/15 Punkten (HK 11, KR 11)
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