Gotic – Maqueta

Gotic(40:23, CD, Tachika, 1978)
Dank der Gnade der frühen Geburt durfte sich der Rezensent schon in den 1970er-Jahren auf Entdeckungsreise in die faszinierende Welt der progressiven Musik begeben. Die spanische Szene kam zugegebenermaßen vergleichsweise spät dran, aber auch sie hatte einiges zu bieten. Denkt man an spanischen Prog jener Zeit, fallen einem meist Namen wie Bloque, Alameda, Cai, Granada, Fusioon, Canarios, Nu, Triana, Mezquita, Medina Azahara, Iceberg und Iman ein. Eine Scheibe, die nicht nur optisch nachhaltige Wirkung erzielte, war „Escenes“ von Gotic. Die Band bot darauf eine Mischung aus Symphonic Prog und Jazz, bei der die Flöte eine dominante Rolle spielte.
Das Interesse war geweckt, natürlich forschte man nach: Was mochte es von diesen Musikern noch geben? Leider schien „Escenes“ das einzige Album zu sein – es hieß aber, die Gruppe habe mit der Arbeit an einem weiteren noch angefangen. Zunächst nicht veröffentlicht, tauchte “Maqueta” Jahrzehnte später in Japan schließlich doch noch auf.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Dementsprechend war die Neugierde riesengroß. Wie wohl die Qualität sein würde, musikalisch und klanglich? Enttäuschung schien programmiert, und wenn man mit dem als Bonus-Track etikettierten letzten Titel des Albums startet, bestätigen sich die Befürchtungen zunächst, denn die Aufnahmequalität von ‚jugant amb al Gat‘ ist absolut gruselig. Aber wer fängt schon hinten an?!

Entwarnung: Der Rest ist klasse! Es handelt sich hier nicht um ein Bootleg, sondern um sauber produzierte Titel, die die musikalische Ausrichtung des Debütalbums weiter pflegen. An der Besetzung hat sich an zwei Stellen etwas geändert – unter anderem auf der für Gotic wesentlichen Flötisten-Position. Der Sound der Band ist aber unverändert: Auch “Maqueta” ist komplett instrumental gehalten, typisches Erkennungsmerkmal bleibt das Zusammenspiel von Keyboards und Blasinstrument. E-Piano und Synthesizer vermischen sinfonische und jazzige Elemente, die Flöte legt feine Melodielinien. Dabei treten Gotic mal soft, mal flott und komplex auf. Ein würdiger Nachfolger des legendären „Escenes“-Albums also. Tolle Entdeckung! Eingespielt wurde “Maqueta” von folgenden Musikern, wobei seinerzeit Flötist und Gitarrist neu hinzugekommen waren:

Rafael Escoté – bajo
Jordi Vilaprinyó – teclados
Jordi Martí – drums / percussion
Agusti Brugada – flute
Eugeni Gil – guitars

Bewertung: 11/15 Punkten

Surftipps zu Gotic:
ProgArchives