(69:17, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015)
Was zunächst nach dem Album eines Solokünstlers klingt, entpuppt sich als Werk einer spanischen Band, sodass also eine Besprechung im Rahmen unserer “Spanischen Woche” gerechtfertigt ist. Der Name Baule taucht (fast) wieder auf, wenn man sich die Besetzungsliste anschaut: Der Gitarrist und Sänger heißt Eric Baulenas. Eric Rovira am Schlagzeug (plus Background-Gesang), Dani Soto am Bass und Isam Alegre an den Tasteninstrumenten (plus Background-Gesang) vervollständigen das Quartett.
Nach sphärisch-symphonischem Keyboard-Intro folgt mit ‚Redemption‘ der erste mittellange Song. Baulenas greift auch als Sänger ins Geschehen ein, was zunächst nur mittelprächtig gelingt. Doch Entwarnung: Im weiteren Verlauf gewöhnt man sich relativ schnell an den Gesang, der zwar nicht unbedingt begeistert, aber auch nicht negativ ins Gewicht fällt – auch deshalb, weil einige schöne Hooklines untergebracht sind. Viel besser sieht es auf Herrn Baulenas anderem Betätigungsfeld aus: An der Gitarre setzt er immer wieder feine Akzente, seine Parts gehören zu den Highlights des Albums. Grundsätzlich arbeiten die Spanier viel mit mittellangen Songs, die meisten haben Spielzeiten zwischen sechs und neun Minuten. Genug Zeit also, vielschichtige Arrangements einzubauen. Auf “Revelations Adrift” befinden sich zehn Songs und man landet bei einer Spielzeit von rund 70 Minuten, was vielleicht ein bisschen zu gut gemeint war.
Neben feinfühligen Gitarrenparts setzt Baulenas immer wieder mit messerscharfen Riffs und kurzzeitigen Attacken Akzente. Bisweilen geht es dabei in prog-metallische Gefilde, bei Stücken wie ‚Flying High‘, einer sehr peppigen Instrumentalnummer, oder ‚Far From Here‘ gelingen diese Ausflüge recht überzeugend. Die Keyboards präsentieren sich nicht so auffällig, kommen aber immer wieder effektiv ins Spiel. Dank guter Rhythmusarbeit ergibt sich insgesamt ein recht positives Gesamtbild mit einer Mischung aus Neo Prog, Retro Prog, Melodic Rock und Prog Metal. Das Album kommt im schön aufgemachten, doppelt aufklappbaren Digipak. Insgesamt eine runde Sache und ein sehr ordentliches Debüt, das noch einiges erwarten lässt. Nach einer spanischen Band klingt dies jedoch nicht. Hier kann man sich ein Bild machen:
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Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 9)
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