(39:45, LP + Download, Universal, 2016)
Es war eine der Sensationen des Musikjahres 1984, als im Frühjahr die Wiedervereinigung von Deep Purple in der legendären Mark II-Besetzung bekannt gegeben wurde. Das Reunion-Album “Perfect Strangers” erschien schließlich Ende Oktober, und bereits mit den ersten Tönen von ‘Knocking Your Back Door’ war klar, dass das Comeback wohl erfolgreich werden würde. Dieser Opener reiht sich mühelos neben Krachern wie ‘Highway Star’, ‘Burn’ oder ‘Speed King’ ein, und auch der Titeltrack mit seinem orientalischen Flair ist heute ein Klassiker im Repertoire von Deep Purple.
Das Album übersprang praktisch die gesamte Phase nach dem letzten, eher mittelprächtigen Album der Mark II-Purple “Who Do We Think We Are” bis zur Auflösung der Band 1976 und setzte davor wieder an, als sei nichts geschehen. Zieht man in Betracht, dass 1984 eine ganz andere Generation von Hard-Rock-Bands angesagt war, war es schon ein konsequenter Schritt, nochmals auf den Sound und das Instrumentarium von 1974 zu setzen. Insbesondere das Wiederhören mit der unverkennbaren Hammond-Orgel von Jon Lord (R.I.P.) setzte ein klares Ausrufezeichen in Richtung in der Tastenfraktion jüngerer Acts, die inzwischen gerne und oft Synthesizer nutzten. Dass “Perfect Strangers” nicht antiquiert klang, verdankte man der Erfahrung und tollen Produktion von Roger Glover, der zuvor unter anderem etliche Rainbow- und Whitesnake-Alben produziert hatte.
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Die vorliegende remasterte Vinyl-Ausgabe von “Perfect Strangers” klingt auch heute noch keineswegs angestaubt, damit hebt sie sich angenehm von vielen anderen Produktionen ihrer Zeit ab. Über die LP-Qualität lässt sich das Gleiche sagen wie schon zur “Burn”-Reissue, nämlich nur Positives. Daher darf man vermuten, dass auch die anderen kürzlich auf Vinyl wiederveröffentlichten Purple-Alben diesen Standard bieten.
Beim Bewerten sollte man natürlich die Prog-Brille absetzen. Da mit ‘Mean Streak’ und ‘Hungry Daze’ auch zwei recht unspektakuläre Titel auf “Perfect Strangers” gelandet sind, müssen 10 von 15 Punkten ausreichen. Progressive Ansätze finden sich allenfalls im Titeltrack. Wäre stattdessen der instrumentale Jam ‘Son Of Alerik’ auf dem Album gelandet … – naja, zumindest auf der remasterten CD findet er sich ja als Bonustrack. Hörenswert!