Coheed & Cambria, Agent Fresco (Lantlôs), 26.01.16, Köln, Live Music Hall

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Einziges Problem an einem sonst runden bis prallen Konzertabend: Lantlôs müssen nennenswert früher als angekündigt angefangen haben (“Doors 19:00, Stage 20:00”) – so konnte das Betreuer-Team nur noch wenige Songs begutachten. Überdies litt das “Blackgaze”-Set der Combo aus Rheda-Wiedenbrück in der Live Music Hall unter mulmigem, deutlich zu basslastigem Sound – und das wird nicht an den zeitweilig zwei Bässen auf der Bühne gelegen haben. So konnte sich beispielsweise ihr grundsätzlich interessanter “Summgesang” nicht genügend durchsetzen.

Szenenwechsel.

Agent Fresco, übernehmen Sie!

Agent Fresco waren ganz offenkundig einfach nur überglücklich, dass sie da sein und ihr starkes “Destrier”-Album auch C&C-Fans vorstellen durften. Die Agenten tollten herum wie junge Hunde, post festum nahmen sie ein ausgiebiges Bad in der Menge.

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Die freudige Ausgelassenheit stand dabei in lebhaftem Kontrast zur Aussage und dem autobiographischen Hintergrund von Stücken wie den wieder besonders starken ‘See Hell’,’Angst’ oder ‘Howl’. Doch Arnor therapierte seine Traumata zur Freude aller mit eindringlich hohen Klageschreien. Und mit Bewusstmachungen wie dieser: “Ich liebe C&C schon mein halbes Leben lang. Und nun habe ich nicht nur einen Drummer, der aussieht wie Claudio Sanchez (Replik auf beider bobtail-artige Haartracht), sondern darf sogar auf einer Bühne mit ihnen stehen.”

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Donnernder Applaus verabschiedet die sympathischen Isländer und begrüßt nach kurzer Umbaupause Coheed & Cambria. Der folgende Auftritt des Quartetts gefiel in Summe noch besser als der im frühen Pleistozän mal bei Rock am Ring erlebte, allerdings glänzten des Schreiberlings persönlichen Song-Favoriten bis auf ‘In Keeping Secrets of Silent Earth: 3’ leider nur durch Abwesenheit. Und auch ihr hübsches Adele-Cover erklang an diesem Abend nicht. Dies ist aber a) Einzelschicksal und b) dadurch verziehen und erklärlich, dass aufwändige Streicherarrangements wie die von ‘Keeping The Blade’ im Live-Kontext doch immer noch Probleme aufwerfen können.

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Völlig unproblematisch hingegen das weitere, insgesamt knapp anderthalbstündige Set. Das Publikum fraß den offensichtlich ebenfalls angetanen New Yorkern aus der sprichwörtlichen Hand. Mit ‘Welcome Home’ endete ein mit nur einem Abstrich begeisterndes Konzert. Nur zu gerne würde man diese Bands bald wieder willkommen heißen.

PS: Das Punk-Sahnehäubchen auf dem Prog-Abend sollte allerdings noch kommen. Nämlich als wir uns auf dem Heimweg noch schnell zwei Stücke der UK SUBS im Underground geben konnten. Legenden live …

Surftipps zu Agent Fresco:
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Interview mit Arnór Dan Arnarson
Konzertbericht 10.12.15, Osnabrück
Setlist des Abends
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Surftipps zu Coheed & Cambria:
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Live-Fotos: Tobias Berk