(71:53, CD, Nature Studios, 2015)
Der fast schon biografisch zu verstehende Albumtitel „We Never Said Good-Bye“ kündigte nach mehr als 17(!) Jahren ein neues Album von Amon Ra an. Bereits Ende letzten Jahres erschienen, ist es dennoch so etwas ein Blick zurück. Ein Großteil des Songmaterials entstand um das Jahr 2000, kurz nachdem die Jungs aus Bamberg mit Saga auf deren „Full Circle“-Tour in Deutschland unterwegs waren. Um sich nicht in eine Schublade pressen zu lassen, umschreibt die Band ihren Stil mittlerweile als „Storytelling-Rock“. In ihrer Musik finden sich vielerlei Einflüsse, die durch ausladende Melodiebögen und sinfonischen Bombast zusammengehalten werden. Eigentlich sollte das Zweitlingswerk viel früher erscheinen, doch ging es laut eigener Aussage „in einem Business-Debakel unter – ein Schicksal, das die Band mit so manch anderer teilt, und das zum totalen Erliegen aller Live- und Studioaktivitäten führte“.
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Auch wenn einige Ideen auf „We Never Said Good-Bye“ etwas anachronistisch klingen, überzeugt der musikalische Gehalt immer noch durch seine Qualität und Power. Das liegt vor allem an der kraftvollen und variablen Stimme des sehr guten Frontmanns Scott Balaban, die in Kombination mit ausgeklügelten Arrangements und griffigen Harmonien zu einem kompakten Gesamteindruck führt. Ausschweifende Melodien, moderate, auf den Punkt gebrachte Härte sowie elegant ausbalancierte sanften und euphorischen Momente sorgen auf der nach oben offenen Harmonieskala für erhebliche Ausschläge. Will man Stileinflüsse nennen, kann man Melodic Rock, Prog Metal und Neo Prog anführen – alles mit einem gewissen Balladenfaktor verfeinert. Bei ‚Tango Mortale’ wagen Amon Ra sogar einen Ausflug in völlig andere Gefilde:
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Gefällig und eingängig ohne Plattitüden komponiert, mit instrumentalen Ausschmückungen und genug verspieltem Punch versehen, geht die Musik sehr gut ins Ohr. Genügend Tiefgang ist auch gegeben, deshalb hört man gerne mehrfach und genauer hin.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 9, KS 10)
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Abbildungen: Amon Ra