Slo Motive – Arrival
(41:01, CD, Eclipse Music, 2012)
Und weiter geht’s mit Musik aus Finnland, auch wenn der Titel das zunächst nicht unbedingt vermuten lässt. Und beim ersten Durchlauf wird der Hörer angesichts der präsentierten Musik auch nicht gerade auf die Idee kommen, einer finnischen Formation zu lauschen. Slo Motive ist ein Trio, bestehend aus:
Sanni Orasmaa – vocals,
Kari Ikonen – electric piano / toy piano / analogue synthesizers
Abdissa Assefa – acoustic and electronic percussion / samples / programming.
Bei dieser Aufzählung wurde nichts vergessen, es handelt sich tatsächlich um ein saitenloses Album. Keine Gitarren, kein Bass. Stattdessen fällt direkt erst einmal ein sehr hoher Gesangsanteil auf. Frau Orasmaa glänzt mit souveräner Stimme, die klar im Jazz-Bereich angesiedelt ist. Die meisten Titel stammen übrigens auch aus ihrer Feder, die Texte sind ausnahmslos in Englisch gehalten. Ihre beiden musikalischen Wegbegleiter bringen eine Vielzahl interessanter Ideen ein. An den Tasteninstrumenten präsentiert Kari Ikonen so manches außergewöhnliche Arrangement. Das ist bisweilen fröhlich-verspielt, jazzig, oder auch mal klassisch-inspiriert. Und dies trifft auch auf Assefa zu, der ebenfalls für eine eigene Note liefert.
Für interessante Arrangements ist also gesorgt, allerdings führt die Gleichartigkeit der musikalischen Strickmuster dazu, dass im Laufe des Albums die Spannung ein wenig nachlässt. Was möglicherweise auch damit zu tun hat, dass kein Schlagzeug herkömmlicher Art für den rhythmischen Unterbau sorgt, sondern alle möglichen perkussiven Spielereien die Tastenarbeit ergänzen und somit etwas Tempo fehlt, das an manchen Stellen vielleicht gut getan hätte. Für Jazz-Fans dürfte sich ein Antesten der Band sicherlich lohnen, zumal die Gesangsleistungen sehr überzeugend sind.
Bewertung: 9/15 Punkten (JM 9, KR 8, KS 9)
Surftipps zu Slo Motive:
Facebook
Soundcloud
Bandcamp
Spotify
“Arrival” @ Spotify
YouTube