(60:02, CD, Eigenverlag, 2015)
Zwar läuft ‚Ordo Ab Chao‘ unter dem Namen Samarkande und ist Album Nummer fünf der Kanadier, doch der Zusatz „Samarkande – Eric Fillion“ weist schon darauf hin, dass es sich eher um ein Soloalbum desselben handelt. Wohl weil Fillions Wegbegleiter Sylvain Lamirande aber bei etwa der Hälfte der Stücke unterstützend eingreift, hat man sich dafür entschieden, doch den Bandnamen zu benutzen. Wobei „Band“ dahingehend zu relativieren ist, dass es sich bei Samarkande ansonsten um ein Duo handelt.
Das aktuelle Werk ist Edgar Froese gewidmet, und damit dürfte klar sein, dass es sich um ein Album aus dem Elektronik-Bereich handelt. Während frühere Samarkande-Alben eher abstrakte Klangstrukturen darstellten, hat Fillion die Arrangements diesmal in Richtung Berliner Schule verschoben. Zwar gibt es weiterhin leicht sperrige Parts, aber eben auch atmosphärisch glänzend gelungene Tracks, bei denen auch gerne mal mit einem Mellotron gearbeitet wird, und die sehr stark an die Tangerine Dream der 1970er-Jahre erinnern. Und beim knapp zehnminütigen ‚Bohemian Avenue‘ stand eindeutig der TD-Klassiker ‚Das Mädchen auf der Treppe‘ von 1982 Pate.
Fillion geht diesen Weg konsequent, ohne dabei zu vergessen auch für Samarkande bisher typische Elemente einzubauen. So weisen Titel wie ‚TM-SW 7905.1‘ oder ‚Digital Angel‘ leicht avantgardistische Ansätze auf, wie man es von älteren Alben her kennt, während ‚Hotel Bilderberg‘ am ehesten für den Symphonic-Prog-Fan interessant sein dürfte. Ein Einblick:
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Fans elektronischer Musik sollten sich hier angesprochen fühlen. Ihnen wird ein interessantes Werk angeboten wird, das eine entsprechende Benotung auf der Elektronik-Notenskala verdient. Für Synthie-Freaks noch die Details:
Eric Fillion spielt Korg Mono/poly, Korg Delta, Mellotron M 400, Moog Progidy, Micromoog, Roland VS-1680, D-20, VK-8, Porta-B Hammond Organ.
Sylvain Lamirande spielt Roland VP 9000, D50, Yamaha EX5R, WX7, Korg MS10, MS2000, Micromoog, Oberheim Matrix 6, alto and soprano Saxophones, M.I.D.I. Saxophone.
Bewertung: 10/15 Punkten
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