Juha Kujanpää – Kultasiipi, Goldwing

Kujanpää_goldwing(56:24, CD, Eclipse Music, 2015)
Auf seinem aktuellen Album macht Juha Kujanpää genau dort weiter, wo das kürzlich besprochene Album „Kivenpyörittäjä – Tales and Travels“ endete. Das Konzept hat sich nicht geändert, der Aufbau ist beinahe identisch. Wieder präsentiert er zehn Instrumentalsongs, die verschiedene musikalische Facetten abdecken. Auch die beteiligten Musiker sind im Wesentlichen die gleichen geblieben, der Viererkern blieb komplett unverändert:
Juha Kujanpää – piano, reed organ, celesta, synthesizers
Timo Kämäräinen – guitars, banjo
Tero Tuovinen – electric bass, double bass
Jussi Miettola – drums, percussion

Die ersten beiden Titel sind recht saitenbetont, entweder Kämäräinen agiert im Vordergrund oder das Streicher-Trio Tommi Asplund, Kukka Lehto und Alina Järvelä übernimmt die Hauptrolle. Zwar werden die Grundthemen in den Sechs- bzw. Achtminuten-Songs etwas häufig wiederholt, was gar nicht nötig wäre, weil die Melodiebögen auch so schnell ins Ohr gehen, aber das sei nur als marginale Kritik aufzufassen. Der nachfolgende, leider nur drei Minuten kurze Song ‚Impromptu‘ schlägt dann in eine ganz andere Kerbe: Hier geht es eher traditionell zu, Akkordeon und schöner lautmalerischer Gesang sorgen für ein angenehmes Hörerlebnis. In einer andere Dekade versetzt fühlt man sich zu Beginn von ‚Kahvit Kuopiossa‘ (‚Coffee In Kuopio‘), wo Klarinette, Banjo und Tenor Saxophon zunächst die Akzente setzen. Doch dieser Song bleibt ein stilistischer Ausreißer.

Wie schon beim Vorgänger hält sich Kujanpää vornehm zurück, eigentlich ist erst der siebte Titel der erste Track, bei dem sich der Gedanke aufdrängt, dass diese Komposition von einem Keyboarder stammt. Es handelt sich um den Titelsong, auf dem Klavier, Celesta, dezente Synthesizer und Akkordeon für die Melodieführung verantwortlich sind – ein wunderbares Stück, das am Ende noch einmal in einer Kurzfassung auftaucht. In manchen Folkparts erinnert Kujanpääs Musik übrigens ein wenig an Fairport Convention.

Wieder ein schönes, abwechslungsreiches Album, das eine Mischung aus Jazz, Folk, Prog und Kammermusik anbietet. Neben den oben erwähnten Musikern waren daran ebenfalls noch beteiligt:
Henri Haapakoski – flute, tenor saxophone
Antti Sarpika – clarinet
Teija Niku – accordion
Emmi Kujanpää – vocals
Bewertung: 10/15 Punkten

Surftipps zu Juha Kujanpää:
Twitter
Facebook
YouTube
Soundcloud
Bandcamp
Spotify