Molesome – Songs For Vowels And Mammals

Molesome(49:59, CD, Roth Händle Recordings/JustForKicks, 2015)
Wie klingen denn wohl „Lieder für Vokale und Säugetiere“? Und wofür steht Molesome? Und ist das etwa ein Album für den starken Raucher? Roth Händle Recordings – klingt irgendwie ungesund. Fragen über Fragen – mal sehen, was sich aufklären lässt.

Hinter Molesome steckt der schwedische Musiker Mattias Olsson, bestens bekannt als früherer Schlagzeuger von Änglagård und Mitwirkender u.a. bei White Willow, The Opium Cartel, Kaukasus oder Walrus, oder auch federführend bei Necromonkey. Letztgenannte Formation dürfte der brauchbarste Hinweis darauf sein, was man von Songs für Vokale und Säugetiere erwarten könnte. Im Inlet wird detailliert aufgeführt, was Herr Olsson auf diesem Werk so alles bedient, für Interessierte sei es an dieser Stelle aufgelistet: Mellotron, Vako Orchestron, Optigan, Mini Moog, Moog Taurus I, SCI Pro-1, Bass Guitar, Glockenspiels, Drum Machines, Electric Guitars, Fender Rhodes, Korg Polysix, Baritone Guitars, Guitars, Turntables, Roland Vocoder Plus 330+, Tuned and Detuned Percussion, Stompboxes, Organs, Pro-Soloist, Fleamarket Toys.

So durcheinander diese Aufstellung ist, so klingt bisweilen auch die Musik. Kein Zufall übrigens, dass das gute alte Mellotron hier an erster Stelle geführt wird, es spielt durchaus eine bedeutende Rolle. Olsson gibt noch unter Vorbehalt an, dass auf irgendeinem Song ein gewisser Tobias Ljungkvist irgendetwas spielt und irgendwo auch Åsa Carild singt, aber das sei eine Schätzung und er könne damit falsch liegen. Seine Unsicherheit sei ihm verziehen, die Aufnahmen zu diesem Album gehen nämlich in den Zeitraum 1998 bis 2001 zurück, da darf man durchaus schon mal Erinnerungslücken gelten lassen.

Insgesamt tummeln sich 13 Instrumentaltitel auf dem Album, die relativ tastenlastig ausfallen. Olsson pendelt dabei zwischen ruhigen, stimmungsvollen Nummern, die gerne speziell durch das Mellotron eine ganz eigene Atmosphäre erhalten, und eher sperrigen, unruhigen, abstrakten Titeln, die auch mal leicht avantgardistische Tendenzen aufweisen. Wie  eingangs bereits erwähnt, hat er diese Ausrichtung in seiner Formation Necromonkey weiter entwickelt. Aus Sicht des Fans der melodischen Variante dürften Songs wie ‚Slow Seek Wha‘ oder ‚Coincidental Bounce‘ Highlights des Albums sein. Bei anderen Stücken schimmert ein bisschen elektronische Krautmusik durch, was unter anderem auch an den typischen Drum-Machine-Sounds liegen mag. Ambient-Fans werden kaum Berührungsängste an den Tag legen, sie werden gute Chancen haben, mit Molesome klarzukommen. Und gerade am Ende des Albums gelingt es Olsson ausgezeichnet, ausgesprochen stimmungsvolle Klangbilder zu präsentieren. Ganz stark zum Beispiel der vorletzte Song ‚Naples‘ mit hohem Mellotron-Faktor. Und das abschließende brillante ‚Snow In The Suburbs‘ ist nochmal ein perlender Höhepunkt des Albums, der es (dank des Hidden-Track-Unsinns mit längerer Pause) auf fast 11 Minuten Spielzeit bringt.

Fazit: Etwas gewöhnungsbedürftig, doch wer sich die Mühe macht, sich ausgiebiger mit dem Album zu beschäftigen, wird durchaus belohnt. Für einen ersten eigenen Eindruck:

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Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)

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