Billy Sherwood – Citizen

BillySherwood-Citizen-2015-Cover(69:54, CD, Frontiers Music/Soulfood, 2015)
Über den US-amerikanischen Multi-Instrumentalisten Billy Sherwood ließe sich eine Menge schreiben – seine musikalische Vergangenheit und Zukunft sind und bleiben vermutlich eine lange Geschichte, so war er und ist auch ganz aktuell wieder Mitglied bei den Prog-Giganten Yes. Mit einer Vielzahl an Veröffentlichungen, hierzu zählen u.a. diverse Auftragsarbeiten, Tribute-Produktionen und selbstverständlich seine Solo- und Bandprojekte wie z.B. Circa und Conspiracy, hat Billy Sherwood nicht nur als Musiker, sondern auch als Produzent und Toningenieur den Musikmarkt immer wieder mehr oder weniger erfolgreich beglückt.

Wer von “Citizen” entscheidend Neues, Wegweisendes oder zumindest etwas progressiveres Material erwartet, wird enttäuscht. Die im Konzeptalbum verarbeitete Geschichte um einen römischen Bürger, der Galileo Galilei begegnet, hätte sicherlich genügend Stoff für ein ausuferndes Progressive-Album geboten, aber dazu ist es dann doch nicht gekommen. Mit einem großen Aufgebot an Rock-Heroen präsentiert Sherwood (Drums, Bass, Guitar, Keyboards, Vocals) durch Westcoast-/AOR-Elemente geprägten Melodic Rock, den er mit wenigen leicht (neo-)progressiven Elementen kombiniert. Unterstützt wird er durch herausragende Gastmusiker wie Rick Wakeman (Ex-Yes; Keyboards), Jordan Rudess (Dream Theater; Keyboards), Tony Kaye (Ex-Yes, Circa; Keyboards), Geoff Downes (Ex-Yes, Asia; Keyboards), Chris Squire (R.I.P., seine letzten Aufnahmen; u.a. Yes, Squackett; Bass), Steve Hackett (Genesis, Solo, Squackett; Guitar), Jerry Goodman (u.a. The Flock, Mahavishnu Orchestra; Violin), Steve Morse (u.a. Deep Purple, Dixie Dregs, Ex-Kansas, Flying Colors; Guitar), Patrick Moraz (Ex-Yes, Ex-The Moody Blues, Refugee; Keyboards), John Wesley (u.a. Porcupine Tree; Guitar), Colin Moulding (XTC; Vocals), Alan Parsons (sic; Vocals), Jon Davison (Yes, Glass Hammer; Vocals). Dennoch gelingt es leider nur selten, das Können dieser unbestritten hervorragenden Gastmusiker in Szene zu setzen. Bei den Kompositionen vermisst man Ideenreichtum, Vieles wirkt eher beliebig und schon ein ums andere Mal gehört. Der Funke will einfach nicht wirklich überspringen. Mit ‘The Citizen’ beginnt das Album gleich etwas zäh, um bei den folgenden Titeln nur geringfügig mehr Fahrt aufzunehmen. Ganz gefällig kommt der dritte Titel ‘Just Galileo and Me’ daher – bestens zum Mitsummen geeignet, aber halt nicht viel mehr.

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Wie bereits angedeutet, fällt es schwer besondere Highlights herauszustellen. Etwas Abwechslung bringen in ‘Age of Atom’ ein paar eingestreute Samples, das war es dann aber schon wieder. Durchgehend gefallen allerdings die mehrstimmigen und vielschichtigen Vokal-Arrangements, da gab es es schon schwächere Veröffentlichungen. Mit dem eingängigem ‘Written in the Centuries’, einem Titel der an die Yes-Phase von “Open Your Eyes” erinnert, endet eine von Melodic Rock/AOR geprägte Scheibe.

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Wer dieses Genre bevorzugt, wird sich bestimmt angesprochen fühlen. Der reine Prog-Fan dürfte mit dem hier Gebotenen aber wohl nicht ganz so glücklich werden.
Bewertung: 7/15 Punkten (HR 7, KR 6)

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“The Citizen” @ Spotify (hier mit Audio-Kommentaren)
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Wikipedia