(64:29, CD, Privatpressung, 2015)
Mit „Fragmental“ präsentiert Ashby, eine seit 2011 aktive Progressive-Rock- und Metal-Band aus Mülheim an der Ruhr, ihr Debütalbum. Das Quintett fährt eine hochmelodische Mischung aus Heavy Riffs, teils komplexen Rhythmuswechseln, sowie gut austarierter sinfonischer Härte und atmosphärischen Passagen auf. Vor allem ist jedoch das nötige Maß an Eigenständigkeit erkennbar, was nicht nur an der kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme von Sängerin Sabina Moser liegt, die 2014 recht erfolgreich bei der Castingshow “The Voice Of Germany” mitwirkte.
Die Band überzeugt mit ihrer musikalischen Qualität auch die alten Hasen in Deutschland: Bei ihrer EP „A Question Never Heard“ werkelte Eloy-Urgestein Frank Bornemann mit, das aktuelle Album bekam von Christian „Moschus“ Moos (Everon) in den Spacelab Studios den passenden Sound verpasst, und für das Mastering zeichnete Eroc zuständig. Wie bei so vielen Bands heutzutage wurde das Album ohne Unterstützung einer Plattenfirma über Crowdfunding finanziert, womit man alles quasi in Eigenregie auf die Beine stellte und zu guter Letzt am 13.11.2015 in Oberhausen auch noch eine erfolgreiche Release Party feierte.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die sieben Songs auf „Fragmental“– drei davon gleich über zehn Minuten lang – sind in erster Linie geprägt von ausufernder Melodik, abgelöst von verspielten Instrumentalpassagen und moderater Heavyness. Damit entsteht eine gute Balance aus Passagen mit variablen, überaus hörenswertem Gesang und wuchtigen, abwechselnd von Gitarre und Keyboards getragenen Soloparts. Hinzu kommen eine gewisse spielerische Frische und sympathische Unverbrauchtheit, vorangetrieben durch die vertrackte aber nie zu überladende Rhythmik. Hin und wieder die volle Sinfonik-Breitseite und den gewissen Bombastfaktor eingestreut, bekommen Liebhaber sowohl harmonischer als auch dramatischer Töne die entsprechende Vollbedienung. Selbst die balladesken Passagen überzeugen in diesem Kontext.
Logischerweise wird hier nichts neu erfunden, dennoch überzeugen Ashby mit einer erstaunlichen spielerischen und kompositorischen Reife. Das beachtenswerte Debüt einer noch jungen Band, von der man hoffentlich in der Zukunft noch einiges zu hören bekommt.
Bewertung: 11/15 Punkten
Surftipps zu Ashby:
Backstage Pro
Bandcamp
Facebook
Soundcloud
YouTube
Abbildungen: Ashby