(49:31, CD, City Slang Records, 2015)
Die hier vorgestellte schwedische Musikerin hat sich nicht etwa einen besonders extravaganten Künstlernamen zugelegt. Nein, sie heißt in der Tat so. Um genau zu sein: Anna Michaela Ebba Electra von Hausswolff, so viel Zeit muss sein. Nach dem vor zwei Jahren ebenfalls bei City Slang Records erschienenen „Ceremony“-Album präsentiert sie nun einen würdigen Nachfolger, ihren bereits dritten Longplayer.
Kürzlich trat sie in Köln auf und würde in der lokalen Presse als Sirene der Finsternis angekündigt. Dass ihre Musik gelegentlich etwas düster klingt, lässt sich kaum abstreiten, doch darauf sollte man sie sicherlich nicht reduzieren, denn ihre Alben bieten deutlich mehr. Das ist keine alltägliche 08/15-Musik, sondern ein recht intensives Klangerlebnis, das die Schwedin mit überzeugender Stimme und ihrem Tastenspiel prägt.
Und beim Thema Tasten muss bei Frau Hausswolff automatisch ein Begriff im Vordergrund stehen, nämlich die Kirchenorgel. Sie bestimmt zu wesentlichen Teilen den Sound ihres aktuellen Werkes. Es handelt sich dabei nicht um irgendeine Kirchenorgel, sondern um das in Piteå in Nordschweden beheimatete Acusticum Pipe Organ – mit 9000 Pfeifen eine der größten des Landes. Mehr dazu hier. Damit ist schon mal ein mächtiger wie auch sehr atmosphärischer Sound garantiert. Die Mischung aus ruhigen, sehr stimmungsvollen Parts, eindringlichem Gesang und Soundtrack-Artigem hat eine ganz eigene Note. Das klingt dann zum Beispiel so:
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Anna von Hausswolffs Begleitband hält sich meist dezent zurück, doch manchmal kommen auch Prog-Passagen zur Geltung, speziell bei der Gitarrenarbeit. Sie besteht aus Ulrik Ording am Schlagzeug, Joel Fabiansson und Karl Vento als Gitarristen, sowie Filip Leyman am Synthesizer. Von Hausswolff kreiert ihren ganz eigenen Soundkosmos mit einer Mischung aus Ambient, Folk, Prog, Indie und Pop. Mal wieder ein sehr interessantes Werk der Schwedin, das entsprechende Beachtung verdient.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11, KS 11)
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