(47:53, CD, Onomatopoeia Records, 2015)
Das Frontcover von Orlanda Broom ist sehr farbenfroh, und es steht sinnbildlich auch für die vorliegende Musik. Denn das, was Drake hier mit seinen vielen musikalischen Gästen präsentiert, ist in der Tat ein sehr buntes wie auch spannendes Gemisch aus verschiedenen musikalischen Ausrichtungen. Progressive Rock mag dabei nur ein eher marginaler Bestandteil sein, aber trotzdem könnte der Prog-Fan sich durchaus angesprochen fühlen. Die musikalische Herkunft Drakes dürfte einen brauchbaren Anhaltspunkt bieten, was den Hörer erwartet, denn der Brite war einige Jahre bei den Cardiacs aktiv. Welche Kennwörter bringt man mit dieser Art von Musik in Verbindung? Zum Beispiel die Wörtchen Spaß und Humor. Das wird schon beim spritzigen Opener ‘Distant Buzzing‘ deutlich. Schaut euch mal das zugehörige Video an.
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Eine spaßige Nummer mit viel Pep und Esprit – da verzeiht man auch gerne mal den leicht schrulligen Gesang, der in der Tat bisweilen sehr eigenwillig bis grenzwertig daherkommt. Doch nicht nur Drake singt, auf einigen anderen Songs steuert Andrea Parker den Lead-Gesang bei, die einen recht souveränen Part abliefert. Der nächste Song, ‘In Converse‘, zeigt Drake von der zarten, fragilen Seite: Wunderschöne Klavierpassagen bestimmen das Klangbild, was auch für weitere Songs auf dem Album gilt. Da schimmern auch mal klassische Ansätze durch, steuert das Glockenspiel feinste Nuancen bei. Und gerade dieses Stück zeigt mustergültig, wie toll Klavier und Klarinette zusammen passen können. Auch ein Akkordeon weiß man geschickt einzusetzen.
Drake und Mitstreiter springen zwischen den Genres hin und her, ohne dass das Album wirr und durcheinander klingt. Im Gegenteil, alles passt gut und ist ausgesprochen geschickt zusammengesetzt. Mal klassisch, mal Folk-angehaucht, mal leicht proggig, mal fast im RIO/Avantgarde-Bereich, mal jazzig – eben sehr vielseitig! Anscheinend auch typisch für drakeschen Humor: der Aufbau der Homepage. Da heißen einzelne Klickthemen zum Beispiel Buzz!, oder Hum!, oder Clang!
Und hier die Auflistung der beteiligten Musiker: Der Chef ist verantwortlich für: voice box / piano / sheltone / television organ / pianorgan (steht wirklich so da) / harmonium / toy piano / tambourine / mellotron / optigon / glockenspiel / whirly tube. Dazu kommen:
Nicky Baigent – clarinet / bass clarinet / alto, tenor, baritone sax / flute
Jon Bastable – bass
Stephen Gilchrist – drums
Andrea Parker – voice box / glockenspiel / miniature tambourine
James Larcombe – voice box / hurdy gurdy / television organ / harmonium / celeste / dulcitone
Richard Larcombe – voice box / electric and acoustic guitars.
Ein sehr unterhaltsames Album, das zwar gegen Ende ein klein wenig nachlässt, aber insgesamt doch viel zu bieten hat. Gute Unterhaltung!
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 8)
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