Rêve Général – Howl

Reve General(58:25, CD, AltrOck Productions, 2015)
Wer bei dieser multinationalen Formation das Sagen hat, wird sehr schnell klar: Saitenpower ist hier angesagt. Allerdings eben nicht – wie man jetzt erwarten könnte – in Form von brachialen Heavy Metal Riffs. Nein, Rêve Général kommen aus einer ganz anderen musikalischen Ecke. Saitenmacht bedeutet hier nämlich: zwei Gitarristen, zwei Violinisten, zwei Cellisten, dazu noch Schlagzeug und vereinzelt Bass. Keine Keyboards, dafür aber umso mehr Saiten-Dominanz.

Schaut man sich an, wo die beteiligten Musiker unter anderem vorher schon aktiv waren, wird schnell deutlich, in welche Richtung “Howl“ geht. Es fallen nämlich Namen wie Volapük, Etron Fou Leloublan, Les Batteries oder Metamorphosis. Hier ist eine Mischung aus RIO/Avantgarde und Kammermusikalischem angesagt. Das ist oft recht rasant, bisweilen schräg, hat aber sehr wohl auch melodiöse Momente. Songs wie ‘Winesoup Cowboys‘ sollten auch bei Melodie-verwöhnten Hörern auf Gegenliebe stoßen können, an anderen Stellen geht es dann aber auch mal eher rustikal zur Sache. Sie sind hauptsächlich instrumental unterwegs, lediglich auf drei Titeln wird gesungen, was dann auch gleich den Multikulti-Charakter der Band widerspiegelt, denn vorgetragen sind die Songs in Französisch, Englisch und Japanisch. Letztgenannter Titel stammt von Geigerin Takumi Fukushima, die hier ein paar japanische Zeilen zum Besten gibt, während ‘Si Tu Veux‘ ein Song mit fast schon hypnotischem Charakter ist – ein Highlight des Albums.

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Weitere Informationen

Ein sehr interessantes Album, das laut Booklet-Angaben “Live on Stage at Le Brise Glance in Annecy” im November 2014 eingespielt wurde. Live-Charakter lässt sich hier aber keinesfalls heraushören. “Howl“ ist ein sehr eigenwilliges Werk, bei dem sich kompositorisch übrigens jedes Mitglied eingebracht hat – ein wahres französisch-österreichisch-tschechisch-japanisches Gemisch. Für diese Mixtur sorgen:
Martin Alaçam – electric guitar
Richard Deutsch – electric guitar / vocals
Christoph Pajer – violin / vocals
Guigou Chenevier – drums
Takumi Fukishima – violin / vocals
Guillaume Saurel – electric cello / bass
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, 12 KR)

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