(55:38, CD, Gentle Art Of Music / Soulfood, 2015)
Die Presseinfo beschreibt es mit wenigen Worten recht trefflich: “Verstörend? Verwirrend? Verkopft? Krass? WUNDERBAR!”. Auch das aktuelle Panzerballett-Album “Breaking Brain” setzt auf die typische Panzerballett-Legierung aus Metal-Riffs und Jazz-Anleihen. Bereits der Opener ‘Euroblast’ ist eine weitere Blaupause für den verkrassten Genre-Mix der bayerischen Band um Jan Zehrfeld. Nach harmlosem Beginn mit luftigem Saxophongebläse wird bereits nach wenigen Augenblicken komplex losgebrettert, ohne jedoch auf Gespür für wilde Melodiebögen zu verzichten und jazz-metallische Taktwechsel in spannender Weise zu präsentieren. Saxophon und Gitarre sind hier stets im instrumentalen Widerstreit, versierte Rhythmik und schroffe Akkordfolgen gehören zum integralen Bestandteil der instrumentalen Exkursionen.
Wie bereits auf den Vorgängeralben bekommt man neben jeder Menge eigenem, durchaus originellen Material ebenfalls sehr eigenwillige Coverversionen um die Ohren geblasen. Reichte bereits früher die Bandbreite von Abba bis Zappa, werden auf “Breaking Brain” das legendäre Pink-Panther-Thema von Henry Mancini sowie das vor allem durch die Sesamstraße bekannte ‘Mahna Mahna’ komplett durch den Fleischwolf gedreht. Neue Nuancen steuert der indische Gastmusiker Trilok Gurtu mit seinen perkussiven und stimmlichen Beiträgen zwischen Jazz und World Music bei.
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Sicherlich agieren Panzerballett mitunter gewollt verkopft und stolpern überaus verschachtelt durch ihren eigenen Mikrokosmos, was mitunter nicht immer einfach zu goutieren ist. Doch auch wenn dies keine Musik für harmonische Feingeister ist, sorgen eine gewisse selbstironische Humorquote sowie spielerische Lockerheit und schwebende Zwischentöne für die nötige Auflockerung. Hier werden immer gekonnt und eben nicht nur mit der Holzhammer-Methode Ton- und Taktfolgen verspielt und virtuos vermengt.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 12, KS 11)
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Abbildungen: Panzerballett / Gentle Art Of Music