Yuka & Chronoship – The 3rd Planetary Chronicles

Yuka & Chronoship - The 3rd Planetary Chronicles(59:36, CD, OMP Company / Cherry Red / Rough Trade, 2015)
Während aus der ehemals recht vitalen japanischen Progszene mittlerweile hauptsächlich nur noch der Avantgarde-Bereich bedient wird, liegt der in den 80ern und 90ern recht fruchtbare sinfonische Bereich mehr oder weniger brach. Zu den regelmäßigen Lichtblicken gehört die seit 2009 aktive Formation Yuka & Chronoship, die nach “Water Reincarnation” (2011) und “Dino Rocket Oxygen” (2013) nun mit “The 3rd Planetary Chronicles” ihr mittlerweile drittes Studioalbum vorlegt.

Bands aus dem fernen Osten haben es in unseren Breitengraden ja nicht unbedingt leicht, doch bei dem Quartett um die Keyboarderin Yuka Funakoshi liegen die Dinge glücklicherweise etwas anders. Denn bestimmte Merkmale, die ansonsten Produktionen aus Nippon auszeichnen und bei manchem für extremes Ohrenrunzeln sorgen, sind hier nicht zu finden. Das heißt positiv gesprochen: der Gesang wird fast ausschließlich lautmalerisch eingesetzt (Ausnahme: ‘Age Of Steam’), die instrumentalen Exkursionen sind prägnant und nicht zu überladen auf den Punkt gebracht und man setzt keineswegs die typisch übertriebene Note aus Fernost ein. Dass handwerklich hier alles im grünen Bereich liegt, ist bei Bands aus Japan ja schon fast selbstverständlich, hinzu kommt kompositorische Reife und genügend Retro-Einschlag ohne altbacken zu wirken, der auch dieses Album auszeichnet.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Das Material auf “The 3rd Planetary Chronicles” geht oftmals suitenhaft ineinander über, während man sich spielerisch aus Seventies-Anleihen, etwas HardRock und vor allem aus dem sinfonischen Progressive Rock bedient. Die grundlegende sinfonische Färbung mit weichen Keyboardteppichen und verspielten Tastenfiguren vertraut jedoch nicht nur auf alleinige Tastendominanz. So bekommt auch die Gitarre für einige Soloausflüge ihr Recht, werden geschmackvoll harte Riffs und Akustikparts eingewoben und durchzieht das Album eine lockere Lässigkeit. Angenehm auch, dass man hier nicht allein auf Tempo und Vertracktheit setzt, sondern Atmosphäre, Melodie und auch die lautmalerische Vokalbegleitung genügend Platz bekommt. Prog Made in Japan kompatibel für Ohren Made in Germany.
Bewertung: 11/15 Punkten

Surftipps zu Yuka & Chronoship:
Homepage
Y&F Fanclub
Twitter
Facebook
iTunes
last.fm

Abbildungen: Yuka & Chronoship / OMP Company / Cherry Red