(57:43, CD, Spheric Music, 2015)
Es ist noch nicht einmal ein halbes Jahr her, dass ein aktuelles Album von Robert Schroeder an dieser Stelle besprochen wurde. Und schon gilt es wieder, ein neues Werk vorzustellen. Ein Umstand, der für den Aachener Elektronikmusiker gar nicht mal ungewöhnlich ist, denn er zeigt sich in den letzten Jahren als außergewöhnlich aktiver Musiker. Speziell, seitdem er seine Alben auf Lambert Ringlages Spheric Music-Label veröffentlicht, was offensichtlich auf einer ausgesprochen guten Zusammenarbeit beruht.
Und wie die Zeit vergeht … – tatsächlich ist ein Jubiläum zu feiern: Schroeder und Spheric Music arbeiten nun schon seit zehn Jahren zusammen und blicken gemeinsam auf eine Vielzahl von Veröffentlichungen zurück. Während das Vorgängeralbum ”Flavour Of The Past” hauptsächlich aus älteren Titeln bestand, sind auf “Dream Access” acht neue Kompositionen zu hören. Unverkennbar im typischen Schroeder-Stil gehalten, ist dies in der Art der Zusammenstellung und der Mischung verschiedener Stilarten elektronischer Musik ein sehr gelungenes Werk des Aacheners geworden. Der Begriff Berliner Schule fällt in Zusammenhang mit Schroeders Musik nicht zu Unrecht, was aber nicht heißt, dass jetzt alle Songs nach Tangerine Dream oder Klaus Schulze klingen. Nein, er hat seinen eigenen Stil entwickelt.
Und das bedeutet auf diesem Album, dass hier nicht acht gleichklingende Elektroniknummern zu hören sind, sondern verschiedene Stimmungen und Ausrichtungen den Sound prägen. Melodiöse Phasen wechseln sich mit experimentellen Klängen ab (Beispiel ‘Brain Drain’), feine Sequenzen sind ebenso vertreten wie leicht verträumte Passagen. Persönlicher Favorit des Albums ist ‘SpacePort’, das Schroeder-typische Mellotronchöre mit wunderbaren ambienten Arrangements verbindet. Das zehnminütige ‘Friction Of Time’ erinnert gelegentlich ein wenig an Klaus Schulze. Auf ‘Time Axis’ ist auch mal eine akustische Gitarre zu hören (so scheint es zumindest), während E-Gitarren auf diesem Album keine Rolle spielen. Dafür zaubert er an seinen Synthesizern wieder wunderbare Klangflächen hervor. Schönes Elektronikalbum!
Bewertung: 11/15 Punkten
Surftipps zu Robert Schroeder:
Wikipedia