Operation: Mindcrime – The Key

OperationMindcrime-TheKey-2015-Cover(48:21, CD, Frontiers Music/Soulfood, 2015)
Seit dem Weggang von Sänger und Gründungsmitglied Geoff Tate von Queensrÿche hat es eigentlich nie wirklich lange an ergiebigen Schlammschlachten zwischen den entzweiten Muckern, aber auch den jeweiligen Fans gemangelt. Dass die Urformation seit 2012 mit neuem Sänger Todd La Torre relativ erfolgreich live unterwegs ist hat die Stimmung nicht verbessert – und dass Tate, der zwischendurch auch mal gerne (Prog)-Metal und seine Fans verhöhnte, inzwischen u.a. mit Ex-Queen Kelly Gray ausgerechnet unter dem Namen “Operation: Mindcrime” eine neue Formation just dieses Genres an den Start brachte, trägt auch nicht gerade zu Friede, Freude und ihr wisst schon bei. Ist ja auch ein Ding – so als hätte Michael Kiske seine Folgestationen “Keeper Of The Seven Keys” genannt, statt Place Vendôme oder Unisonic… Der Casus spaltet offensichtlich, es gibt Uralt-QR-Fans, welche den heutigen Queensrÿche jeden Thronanspruch streitig machen, da sie mit “neuem Sänger und altem Material weitermachen” würden, als sei nichts geschehen (“Der Kaiser ist nackt, sieht das denn keiner?”. Dies soll und kann hier nicht weiter diskutiert werden – u.a. deswegen nicht, weil trotz mehrfacher Anforderung das inzwischen sehr wohl existierende neue QR-Material (Condition Hüman“, VÖ: 02.10.15) bislang hierorts noch nicht eintrudeln wollte. Wer mehr zu Geoffs Sicht der Dinge erfahren will, sei beispielsweise auf diese Mutter aller Geoff Tate-Interviews verwiesen.

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Beschränkt man sich auf hier tatsächlich Greifbares, also “The Key” und sein Konzept (Label info: “It initiates that very question within a web of international politics, the world economy and social ethos” – die Texte lagen uns allerdings leider nicht vor), so kommen wir nicht drum herum, ein packendes, vielschichtiges ProgMetal-Album zu konstatieren. Verblüffend stark, wenn man an Geoff Tates eher kümmerliches Soloschaffen nach dem Split denkt… Einem atmosphärischen Hörspiel-Intro folgt die im Midtempo vorwärts treibende, streicherverbrämte Ouvertüre ‘Choices’, bei der anscheinend sogar jemand anderes als Geoff mitsingen darf. Das folgende ‘Burn’ ist gleich eines der Album-Highlights – das knallige Riffing erinnert tatsächlich angenehm an die mittleren und späten Königinnenphasen. Dieser Effekt wiederholt sich immer wieder – das alte Feeling und die catchy Melodien sind wieder da (die bei den QR-Alben ab 1994 so schmerzlich vermisst wurden). Doch es sind neue Melodien, sahnefrische Hooklines und eine zeitgemäße Produktion mit viel (aber nicht zu viel) Orchester, auffallend gutem Hintergrundgesang und emanzipierten Keyboards (Randy Gane, vgl. z.B. das Synthesizer-Solo auf ‘Ready To Fly’).

Teapot of the Week
“Teapot of the Week” auf Betreutes Proggen in der KW38/2015

Auf der Negativseite: Die Songs, die man spontan mitsingt (‘tschuldigung, wir sind ja hier unter Proggern. Aber trotzdem…), finden sich sämtlich in der ersten Hälfte, danach verliert das Album ein wenig an Momentum, besonders spürbar beim vertröpfelnden ‘On Queue’ und beim nun wirklich geigenverkitschten Finale ‘The Fall’, mit 6:30 auch der diensthabende Longtrack. Ein ‘The Needle Lies’ ist ebenso wenig auszumachen wie eine ‘Suite Sister Mary’. Auf der Positiven: Das Operation: Mindcrime-Debüt ist um Längen besser als “Operation: Mindcrime II”. Im Gegensatz zum enttäuschenden 2006er Abklatsch wird man “The Key” noch oft und lange hören wollen!
Bewertung: 10 bis 14 = 12/15 Punkten

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