* 02. Mai 1965 ✝ 17. September 2015
Stefan ist gestorben. Einfach so… zusammengebrochen, nichts mehr zu machen. Der zweite Infarkt – oder vielleicht sogar schon der dritte oder vierte – war zu viel für sein Herz.
Herzerweichende Melodien konnte er komponieren, hat er geschrieben. Melodien, die berührten und bewegten. Und für lustige Gags war er immer gut. Stefan war ein lebenslustiger, kreativer Mensch, mal ein Schelm, mal ein ernsthafter Arbeiter. Er ließ andere gern teilhaben an dem, was ihn umtrieb, woran er sich freute. An seiner Musik, an seinen musikalischen Vorlieben abseits von Simon Says , auch an seiner Familie. Stets gab es Fotos aus glücklichen Zeiten, z. B. vom Urlaub am Meer, im sozialen Netzwerk.
Seinen Job verlor er, nicht ohne dennoch zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Seine Bandmitstreiter, allen voran Daniel, die unverwechselbare Stimme seiner Band, holte er bei passenden Gelegenheiten zu sich zurück, um neuen Musikkreationen den nötigen Schliff zu geben.
Noch vor wenigen Monaten schickte er – zum Geburtstag – frische Entwürfe einiger Kompositionen. Teils selbst eingesungen, roh, ungeschliffen – wie so manches Mal zuvor. Für “Tigers” hatte er bereits Daniel als Sänger an Bord. Der wahrscheinlich letzte ausgereifte Simon Says-Song. Sein Text bekommt nach Stefans Tod eine besondere Bedeutung, wenn es heißt: “Mother nature’s womb will be your final tomb…”. Und die letzte herzerwärmende Melodie eines Freundes, dessen Gefühl und Geschmack für Musik dem meinen so ähnlich war.
Die Szene des Progressive Rock verliert einen unendlich unterschätzten, gleichwohl großartigen Musiker und Komponisten. Und eine Band, deren Alben größtenteils nicht mehr zu bekommen sind, weil die gepressten Stückzahlen nach dem Vorsichtsprinzip so gering waren.
Stefan hinterlässt im engen Familienverbund seine Ehefrau und zwei noch nicht ganz erwachsene Töchter, einen großen, erschütterten Freundeskreis und eine Reihe tieftrauriger Prog-Fans, denen er durch seine Musik mit und ohne Simon Says sehr viel gegeben hat.
“So roll the stone away, tomorrow comes a day…”
Ein Kommentar
Kurze Zusatzinfo: Die genaue Todesursache wurde mir nicht genannt. 2008 hatte S.R. einen leichten “stroke”, was im allgemeinen als Schlaganfall übersetzt wird, aber nicht ausschließlich den Gehirnschlag meint. Sollte also der im Nachruf genannte “Herzinfarkt” letztlich nicht völlig korrekt sein, bitte ich um Nachsicht – die Pietät verbietet eine dezidierte Nachfrage.
Wer mehr über Simon Says und die Bandmitglieder lesen und hören möchte, möge im Internet mal die Seite “paradisesquare.net” aufrufen.