(53:59, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015)
Der Schreibweise des Albumtitels lässt sich entnehmen, dass es sich bei Vermillion Skye offenbar nicht um eine britische Band handelt, auch wenn die Musik durchaus danach klingt. Amerikaner sind es allerdings auch nicht, nein – das Quartett stammt aus Kanada. “Security Theater” ist bereits ihr fünftes Album,
Es gibt ausgesprochen viel Text im Booklet nachzulesen, was damit natürlich auch bedeutet, dass der Gesangsanteil entsprechend hoch ist. Das wiederum mag durchaus zum Problem für manchen Hörer werden, da es der Stimme doch deutlich an Charisma und Ausdrucksstärke mangelt. Nachdem 2013 der damalige Leadsänger Bill Reill ausstieg, entschloss man sich dazu, zu Viert weiterzumachen und Keyboarder Jeff Johnston die Gesangsparts gleich mit übernehmen zu lassen. Ob das eine gute Entscheidung war, sei dahingestellt – dazu müsste man die Sangeskünste des Vorgängers kennen. Fakt ist, dass Johnston, der auch alle Titel komponierte, eine entscheidende Rolle spielt, da nicht nur der Gesang dominiert, sondern auch die Tasteninstrumente einen prägenden Part übernehmen. Allerdings nicht in Form von vielfach überlagertem Keyboard-Bombast, sondern hauptsächlich mittels sehr präsentem Piano. Synthesizer und Orgel sind zwar gelegentlich auch zu hören, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Die Songlängen spielen sich meist im Vier-Minuten-Bereich ab, der Titel ‘Now and Again‘ mit 6:15 Spielzeit darf als Longtrack bezeichnet werden. Gitarrist Pete Swann agiert eher unauffällig, die Rhythmusgruppe arbeitet solide mit Chris Robertson am Bass und Steve Gerlewych am Schlagzeug.
In einigen flotten Momenten erinnern die Kanadier ein wenig an die schwedische Formation A.C.T, die im Beipackzettel erwähnten Bezüge zu Saga und Queen sind eventuell nachvollziehbar, wohl kaum aber der Vergleich mit Genesis. Aufgrund des massiven Pianoeinsatzes mag gelegentlich auch Supertramp als Referenz Sinn machen. Vermillion Skye spielen melodischen Rock mit gelegentlichen leichten Prog-Elementen. An manchen Stellen machen peppige Arrangements durchaus Laune, aber auf die gesamte Länge kann der Spannungsbogen nicht gehalten werden, da flacht es dann doch etwas ab, ohne dass die Songs am Ende schlechter sind als die an den Anfang gesetzten Lieder.
Am ehesten interessant für den Melodic Rock Fan.
Bewertung: 8/15 Punkten