(54:06, CD, KC Sound, 2015)
Den letzten Solo-Output von Elmo Karjalainen “Unintelligent Designs” in angenehmer Erinnerung tragend wurde sich auch wieder sehr gerne an “The Free Guitar Album” versucht. “Free”, da es quasi in der “Basisversion” als Download kostenlos verfügbar ist. Für diese Rezension wurde uns freundlicherweise sogar die limitierte Edition bereitgestellt – also “The ₤ 5.99 Guitar Album”. Diese weist neben der CD im Jewelcase zum Anfassen und dem vierseitigen Booklet zum ermüdungsfreien Lesen und Signierenlassen auch noch drei Bonus-Versionen (Fassungen von Album-Tracks mit alternativen Soli) zum Vergleichen auf.
Was für Solos überhaupt? Elmo ist ein finnischer E-Gitarrist, dessen rasanter, kraftvoller Stil schon mit Malmsteen, Vai oder Beck verglichen wurde. Er spielt derzeit u.a. bei Seagrave und Conquest. Bis auf Drums und Percussions von Christer Karjalainen auf ‘She Sleeps On The Moon’ hat er das aktuelle Opus buchstäblich solo im KC Sound Äanitysstudio eingespielt.
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‘Instrumetal’ ist ein enorm treibender Aufmacher, dessen zornigen “Blastbeats” man noch etwas besseren Drum-Sound wünschen würde. Dafür haben des Meisters Gitarrenläufe hier einen umso erhabeneren Klang und das gesprochene Vai-Zitat (“We may be humans | but we’re still animals”) als Outro weist den Elmo-typisch bissigen Humor auf.
‘Don’t Quit Yer Day Job’ zeigt über Spinett-artigem basso ostinato die ruhigere Seite dieses Bändigers von Stratocaster-Gitarren aus dem finnischen Hause Sale Custom, bei der er statt Stakkato-128teln singende Töne weiterformt und entwickelt. Gut hörbar von Steve Vai inspiriert beginnt ‘International Breakfast’ so melodisch wie nahrhaft den Jetset-Tag. Noch laut-malerischer (und hierin an Jeff Beck erinnernd) und sanfter geht es naturgemäß bei ‘She Sleeps On The Moon’ zu. Elmos Begleitung zu diesem schönen Wiegenlied ist eine Art Harfen-Mimikry.
Das komplex aufgebaute ‘Algorhythm’ zeigt sich, wie bei diesem Titel fast zu erwarten, von Prog- bzw. MathRock inspiriert. ‘Noises’ sind nur 40 Sekunden lang genau das, und dienen als Bridge zum ruhigen Longtrack ‘The Gentle Art of Listening’. Auch den Rhythmus und Crescendo-Aufbau von ‘The Bolero UnRAVELs (I Come Undone)’ lassen der Name des Stückes schon vor dem Hören vermuten.
Ambient- oder gar New Age schwebt mit ‘Relax’ ein, das den offiziellen oder “Free”-Teil beendet. Die Solo-Variationen von ‘… Day Job’, ‘Algorhythm’ und ‘… Moon’ werfen gerade für Gitarristen einige prächtige Interpretationsvergleiche ab, sodass die Limited Edition nur empfohlen werden kann.
Abermals ein beeindruckendes Statement von Elmo K., das Fans von Gitarrenheldenmusik, von (gitarrenzentriertem) ProgRock und ProgMetal einen Hörtest (vgl. die untenstehenden Links) wert sein sollte.
Bewertung: 12/15 Punkten
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‘Instrumetal’ – The Making Of (YT)