(53:03, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015)
Die Geschichte dieser britischen Band reicht zurück bis in die frühen 90er, als Keyboarder Pat Sanders sich mit einigen anderen Musikern zusammentat, um eine Musik im Stile “einer Mischung aus Queensryche, Dream Theater, Genesis bzw. Jethro Tull” (Band-Info) zu spielen. 1996 erschien dann auf Museas Hard Rock Ableger Brennus das gleichnamige Debütalbum. Drastische Besetzungswechsel charakterisierten den weiteren Weg der Band. Das zwei Jahre später erschienene “On The Rebound” wurde in fast komplett geänderter Besetzung eingespielt. Danach wurde es still um die Band. Nun liegt praktisch die dritte Variante dieser Formation vor, der Gründungsmitglied Sanders wiederum ein völlig neues Gesicht verpasste.
Insgesamt zehn Titel werden präsentiert, wobei vier kurze Instrumentalnummern als Intermezzi anzusehen sind. Die weiteren sechs Songs haben die Qualität, Fans der melodischen Rock-Variante mit ein paar moderaten Prog-Elementen ansprechen zu können.
Zunächst ist Sänger Peter Falconer zu erwähnen. Der Mann kann was. Er weiß mit röhrender Stimme ebenso zu überzeugen wie in balladesken Nummern, wobei er mehrere Oktaven mühelos abdecken kann. Seine Stimme passt perfekt zur dargebotenen Form von Melodic Rock, glücklicherweise setzt er sich meist auch nicht übertrieben in Szene, was dem Album insgesamt gut tut. Wer allerdings mit der Erwartungshaltung, komplexen Art Rock geboten zu bekommen, an das Album herangeht, dürfte eher enttäuscht werden. Ansatzweise zeigen die Briten durchaus gelegentlich, dass sie sich auch in diesem Metier wacker schlagen können. So überzeugt Sanders beispielsweise auf dem längsten Song des Albums, dem neuneinhalbminütigen ‘Last Supper’, mit feinstem Orgelspiel. Und auch typische NeoProg Arrangements wie die Synthi-Läufe auf dem Titelsong, der als Opener dient, sind bei Drifting Sun anzutreffen. Diese Songs wie auch die integrierten kurzen Instrumentalnummern zeigen, dass Drifting Sun sicherlich das Potenzial haben, auch ein solides Prog-Album auf die Beine zu stellen. Doch ihr Fokus liegt aktuell eben mehr auf der MelodicRock-Schiene.
Für reine Melodic Rock Fans dürfte die Bewertung sicherlich im zweistelligen Bereich liegen, denn sie werden hiermit gut bedient, für mich schrammen sie ganz knapp an der 10-Punkte Marke vorbei.
Bewertung: 9/15 Punkten (JM 9, KR 11)
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