Kalamata – Kalamata

Kalamata-same-2015-Cover(43:12, CD/Download, Zygmatron Music/Sonic Rendezvous, 2015)
Ein ziemlich abgefahrenes Ding, das die Hildesheimer hier als Debütalbum abliefert, mit dem Charakter eines Konzeptalbums, der allerdings allein aus einem buchstäblichen “Wortspiel” herrührt: die einwortigen Songtitel ergeben den Satz “You Have To Die Soon Mother Fucker”.

Stilistisch trifft man bei dem Instrumentaltrio auf  alle Spielarten quer durch die Gemüsebeete des Stonerrock, Psychedelic und Doomrock. Sie huldigen der Magie vergangener Großtaten von Hawkwind, Black Sabbath  und Kyuss ebenso wie der aktuellen stilistischen Prägung gegenwärtiger Szenegrößen à la Colour Haze, My Sleeping Karma, Monkey 3 oder Ufomammut. Dabei sind sie allerdings weit davon entfernt als Plagiatoren aufzutreten, Kalamata sind sehr wohl in der Lage, sich ihren eigenen Gemüsegarten anzulegen, ein paar kleine Zitate hier und da schaden da überhaupt nicht. Ein Garten übrigens, der mehr einem verwunschenen Park mit verschlungenen Wegen und Labyrinthen gleicht, in dem man immer wieder gerne wandelt und die ein oder andere Wendung erkennt.

Versuche einer tiefenpsychologischen Deutung, warum ‘Die’ eine relativ entspannte, fast erlösende Atmosphäre entfaltet, ‘Soon’ passend zum Songtitel ziemlich nach vorne drängt, ausgerechnet ‘Mother’ einen energiegeladenen, leicht aggressiven Anstrich hat und das doomige Schlussstück ‘F….’ mit einem röhrenden Hirschen ähnelnden Gitarreneffekt eine laszive Sinnlichkeit entfaltet, dürfen gerne angestellt werden. Spekulationen über die Erwählung des antiken Pharai (“Messenien“, wo sich heute die Stadt/Gemeinde/der Hafen Kalamata befindet) als Bandname ebenfalls.
Bewertung 11/15 Punkten (MO 11, KR 12)

PS: Für Oktober 2015 hat Pink Tank Records die Veröffentlichung auf LP in limitierter Auflage von 300 Stück angekündigt. Ein Drittel des kostbaren Vinyls sollen dann in “blood red” erhältlich sein.

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