Sylvium – Waiting For The Noise

Sylvium-Waiting-For-The-Noise(44:37, CD, Freia Music, 2015)
Endlich hat das Warten auf Wohlklang-Nachschub für auf dem Trockenen bzw. Leisen liegende Sylvium-Fans ein Ende! Das vorzügliche “The Gift Of Anxiety” erschien immerhin bereits 2013… Erfreulicherweise wurde das Grundkonzept der Band – diese charakteristische melodietriefende Mischung aus Ambient und (Prog)Rock –nicht angetastet. Die erst 2013 vom Duo zum live-tauglichen Quintett gediehene Formation hatte 2014 einige spannende Gigs gespielt – u.a. mit The Aurora Project, Adeia oder Haken – und an neuem Material gearbeitet.

Das letzte Album hatte sich mit verschiedenen Aspekten der Angst beschäftigt, doch am Ende vom bis auf solche Samples gesanglosen Aufmacher des aktuellen Albums, ‘Quietus’, heißt es “Don’t Be Afraid”. Sind wir ab ‘Signal To Noise’ auch nicht mehr, denn mehr nach guten alten Pink Floyd haben Ben van Gastel (Gitarre) und Richard de Geest (Gesang, Gitarre) wohl noch nie geklungen. Da hier überdies mit über neun Minuten Longtrack-Alarm ausgerufen werden kann, darf in Summe fast von Superreizen für die Zielgruppe gesprochen werden.

Der drahtige Sound von Roger-Glover-Lookalike Gijs Koopman ist uns ebenfalls unverkennbar erhalten geblieben, genau wie Antal Nusselders prägnante, aber stets songdienliche Keyboardparts. Und ganz am Ende kommt er dann auch, The Noise…

Rein melodisch, wenn auch nicht so langsam wie am Anfang bleibt ‘Fade In/Out’, das mit wundervoll warmen Orgel-Sounds punktet. Das Instrumental + Samples ‘Headlong’ wird von Drummer Fred den Hartog besonders treibend gestaltet und für das wohl bewusst einfach aufgebaute ‘Fragile’ (nicht mit Yes verwandt oder verschwägert) hat Tadjiro Velzel ein schönes Saxophon-Solo beigesteuert. Mit einer leisen und doch dramatischen ‘Coda (For A Dream)’ klingt etwas an RPWL erinnernd ein langerwartetes und nie enttäuschendes Album aus.
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 10, KR 12, KS 11)

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Konzertbericht Sylvium u.a., 11.01.14, Utrecht, Fotos Tobias Berk