AudioPlastik – In The Head Of A Maniac

Audioplastik-InTheHeadOfAManiac (53:37, CD, Bad Elephant/Just For Kicks, 2015)
Es ist ja bisweilen keine schlechte Idee, sich über eine Rezensions-CD im Vorhinein keinerlei Informationen einzuholen und sie einfach mal quasi vorurteilsfrei einzulegen. Der Bandname sagte mir nix, eben sowenig der Name des Labels. Da lediglich im Promo-Pappschuber, hatte auch das Cover wenig Aussagekraft. Was erwartet man also von einer Band, die sich AudioPlastik nennt? Ich hätte jetzt auf eher schräges Zeug getippt, aber damit liegt man komplett falsch, was die Auftakttöne schon recht schnell klarmachen. Im Opener ‘Leave The World Behind’ macht sich mit der Zeit eine leicht frostige Atmosphäre breit, der Gesang kommt mir irgendwie bekannt vor. Zu Recht, denn der singende Gitarrist dieser Band, die vorher unter den mir ebenso unbekannten Namen Alpha Flood bzw. Brave New Sky antrat, ist ein gewisser Dec Burke. Und der war bekanntlich bei Frost* aktiv und ist dem Prog-Fan überdies als Sänger von Darwin’s Radio bekannt.

AudioPlastik treten als Trio an. Burke wird begleitet von Threshold-Keyboarder Richard West und Bassist/Gitarrist Simon Andersson (Darkwater, Ex-Pain Of Salvation). Und man bekommt ziemlich genau das geboten, was man sich jetzt angesichts dieser Namen ausrechnet. Das ist eine flotte Mischung aus Melodic Rock, Symphonic Prog und NeoProg. Gelegentlich geht es auch recht heavy zur Sache (zum Beispiel in ‘John Doe’) oder bringt elektronische Spielereien ein, die man in den letzten Quartalen auch immer wieder mal in der Musik zu Body Pump-Kursen hören kann. Etwas irritierend und nicht wirklich glücklich finde ich den Umstand, dass eine Band, gerade in diesem Genre, ohne Schlagzeuger antritt. Zwar bekommt West das mit seiner Programmierung recht gut hin, doch den Sinn dahinter kann ich nicht entdecken und ich denke, es hätte diesbezüglich sicherlich eine bessere Lösung geben können.

Markantesten Einfluss auf das Klangbild von AudioPlastik hat sicherlich Sänger Declan Burke mit seinem von Frost her schon bestens bekannten Gesang. Manche Songs besitzen feine Gesangslinien, die sich dann auch im Gehörgang festsetzen können, allerdings fehlt mir auf Dauer über die knapp 60 Minuten ein wenig die Abwechslung in den Kompositionen. Festhalten lässt sich aber auch, dass diese schwedisch-britische Kombination ihren Job beherrscht und dem Fan besagten Genres gutes Futter bietet.
Bewertung: 9/15 Punkten (JM 9, KR 10, KS 10)

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