(64:48, CD, Eigenveröffentlichung/Spinnup/Universal, 2015)
Allwissender Waschzettel, stärke meine Gedanken! Und der Waschzettel sprach: “progressives Songwriting, ohne sich hinter vertrackten Arrangements zu verstecken” Und siehe, das Agentur-Anschreiben fiel ein und warnte: “Die Band mag Vergleiche mit Dream Theater nicht!” Da ist die Gefahr jottlob ja auch nicht allzu groß, denn wir haben es hier doch recht eindeutig mit allenfalls progressiven Sprenkeln in einem durchaus schmackhaften Indie/Alterno/PostRock-Gericht zu tun. “We Bare All”, etwa “Wir offenbaren/entblößen alles”, verspricht die nach Gründung und Veröffentlichung einer EP 2013 nach Berlin,München, Hannover und Osnabrück, Rock City, wie nach dem Turmbau zu Babel zerstreute Combo. Veröffentlicht haben sie in diesem Zuge elf Songs, bei denen der Vortrag von Sänger/Gitarrist Johannes Schwitalla prima zum genannten Genre passt, aber bis auf Ausnahmen (‘Breathe’) auch kein ausgesprochenes Highlight darstellt, so wie das bei den von besagtem Anschreiben soufflierten The Intersphere oder Dregd (oder Sinew oder Conic, die mir ganz von alleene eingefallen sind ;-)) hingegen mal ganz sicher der Fall ist.
Doch es gibt wie gesagt Momente auf der Platte, wo diese zurückgenommene und ein wenig höhenarm aufgenommene Art zu singen geradezu The Replacements-Charme annimmt: ‘Delusion’ mit seinen zwei Betriebsstufen Klage/Wut und vor allem das melancholische ‘Metasphere’ haben erfreulich viele dieser Momente. Weitere Anspieltipps sind das sphärische Instrumental ‘The Aqualung Pt. II’, das eher hymnische ‘One Last Time’ sowie das relativ komplex strukturierte ‘Erase’.
PS: Die Band hat im Mai noch Auftritte in Oldenburg, Osnabrück, Berlin, Hannover und Braunschweig!
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, KS 11)
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‘Erase’ (YouTube)