(51:16, CD, Purple Pyramid Records, 1973 / 2015)
Ursprünglich handelte es sich bei den hier auf CD veröffentlichten Aufnahmen von Renaissance um einen Radiomitschnitt, der bereits in der Vergangenheit mehrfach als Bootleg kursierte. Inwieweit das in Los Angeles ansässige Reissue Label Purple Pyramid Records (veröffentliche in der Vergangenheit u.a. Nektar, Greenslade, Amon Düül II) nun der rechtmäßige Besitzer der Aufnahmen ist, bleibt etwas im Dunkeln. Zwar findet sich auf der Renaissance-Webseite bisher kein Hinweis auf diesen Tonträger, andererseits kann man aber über diverse Internetkanäle das Album ganz offiziell erwerben und es ist auch eine weitere Liveaufnahme “Academy Of Music” von der ’74er Tour angekündigt. Vielleicht wurde auch ganz einfach die Gunst der Stunde genutzt, um im Rahmen der anstehenden Live-Aktivitäten der Band etwas Geld – von wem und für wenn auch immer – in die Kassen zu spülen.
Genug der Mutmaßungen, ab zur Musik. Dieser Live-Mitschnitt entstand 1973 in den DeLane Lea Studios in London, einer Lokation, in der die Band bereits im gleichen Jahr das damals aktuelle Album “Ashes Are Burning” aufnahm, welches aber auch von Künstlern wie The Beatles, Jimi Hendrix, Queen oder Pink Floyd genutzt wurde. Da man sich aus verschiedenen Gründen dagegen entschied auf Tour zu gehen (u.a. wg. der damalige Ölkrise), lud man kurzerhand die nächsten Freude ein und spielte einfach einen knapp 51-minütigen Gig Live im Studio, welcher auch bei der BBC gesendet wurde. Als Gäste traten zudem bei “Ashes Are Burning” die mit der Band befreundeten Andy Powell (Wishbone Ash) und Singer / Songwriter Al Stewart (u.a. “Year Of The Cat”) auf. Eine nähere Beschreibung zu den Umständen der Aufnahmen und einen kleinen Abriss der Renaissance Historie gibt’s auf den zwei Innenseiten des Booklets zu lesen.
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Die sieben Songs stammen zum Großteil von “Ashes Are Burning” (‘Can You Understand?’, ‘Let It Grow’, ‘Carpet Of The Sun’, ‘The Harbour’, ‘Ashes Are Burning’), wie auch mit ‘Prologue’ und ‘Sounds Of The Sea’ das ’73er Vorgängerwerk bedacht wurde. Im Vergleich zum legendären ’76er Livealbum “Live At Carnegie Hall” wirken die Aufnahmen etwas luftiger, weicher und frischer, merkt man der Band jedoch auch in diesem Stadium ihrer Schaffens die Detailverliebtheit und die Suche nach Perfektion an. Noch fehlen die orchestralen Parts und ausschweifende Arrangements, aber das vitale Live-Feeling und die hörbare gute Stimmung in der Band spiegelt sich direkt in der ansteckenden Spielfreude wieder. Weiterhin sorgt das gefühlvolle Gitarrensolo von Andy Powell bei “Ashes Are Burning” für unterschwelliges Wishbone Ash-Feeling, was dem Song hörbar gut tut.
Ein wirklich wunderbarer Mitschnitt, gäbe es da nicht noch ein paar Störgeräusche. Denn aufgrund einiger Soundprobleme (Dropouts, generelles Rauschen in leiseren Passagen) hätten diese Aufnahmen durchaus noch zwei Punkte mehr bei der Benotung verdient, so gibt’s aber eben leider Abzüge in der B-Note.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Purple Pyramid Records