Electric Orange – Volume 10
(79:24, CD, Studio Fleisch, 25.08.2014)
Den Pressezettel zu zitieren mag zwar nicht besonders originell sein, doch die Begriffe “hypnotisch, psychedelisch, düster, rockig, elektronisch, Krautrock” umschreiben recht gut die inhaltliche Ausdruckskraft, die uns Electric Orange auch auf ihrem zehnten Studioalbum bietet. Die Musik ist hier nicht eine bloße Abfolge von Tönen, das Abspulen von bekannten Erwartungshaltungen, vielmehr entspinnt sich hier ein Lebensgefühl aus den archaischen, expressiven Tagen der Rockmusik. Geprägt von dahin kriechenden Stimmungen, von einem steten, beiläufigen Fluss an mal schwebenden, mal knarzenden Geräuschen, sind hier nicht immer sofort Strukturen zu erkennen, sondern alles wandelt durch stetige, aber langsame Veränderungen. Ideen werden aufgegriffen und weitergeführt, mitunter kommt es zu Richtungsänderungen und Brüchen, die so nicht zu erwarten waren, aber für den Spannungsablauf immer Sinn ergeben. Dementsprechend bekommen die inneren Ausgestaltungen genügend Raum zur Eigenfindung, was mitunter in über 20-minütige improvisative Songmonolithen mündet, aber vor allem von seiner dunklen, bedrohlichen Atmosphäre lebt.
“Volume 10” bietet knapp 80 Minuten hypnotische, fesselnde, nicht immer einfach zu durchdringende Musik mit klanglichem Tiefgang (Soundmagier Eroc war für das finale Mastering zuständig), für die man als Hörer selbst entsprechend Raum, Zeit und Vorstellungskraft mitbringen sollte.
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 9, KR 12, KS 12)
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Abbildungen: Electric Orange