(45:38, CD, Digital, Argonauta Records, 20.1.2023)
Man kann annehmen, dass Lionel Forest und Nicolas Simon wissen, was sie (zusammen) tun. Hingen beide doch jahrelang in Bands wie Ambyo und Eyes Front North zusammen und bedienten hier solche illustren Spielarten zeitgenössischer Musik wie Post-, Hard- und Metalcore. Bei Cløudy Skies geht es, der Titel suggeriert uns diesen Umstand schon mal, durchaus atmosphärischer zu. Zwar ist das File Dreamgaze, mit dem man schon einmal hausieren geht, ein klein wenig zu weit hergeholt, legt das Duo doch seine Prioritäten in harschen Post Metal und sich mächtig auftürmenden Post Rock, wobei Lionel Forest alle sangestechnischen Finessen ins Rennen wirft, die er zu bieten hat.
Und die reichen, vom Goth infizierten Croonings à la Carl McCoy bis hin zu schon mal reichlich effektorientierten Screams. Die sich im Lowtempo abspielende Szenerie lässt nur gelegentlich dezente Ausbrüche zu, die Gitarren schmirgeln am Firmament postapokalyptischer Coolness entlang und bezüglich des langanhaltenden Nachhalls fühlt man sich in einer Kathedrale opulenter Hybris verweilend. Man darf sich aber nicht von der trügerischen Friedfertigkeit eines Songs wie ‚Haze On The Way‘ beirren lassen, da Cløudy Skies immer noch eine Überraschung für uns bereithalten.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildungen: Cløudy Skies