CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

Otarion - Out of Eden
(71:09. MellowJetRecords, 2013)

Der Siegerländer Rainer Klein alias Otarion wurde in diesem Magazin bereits ausführlich vorgestellt. Dies geschah in Heft Nummer 73, was nun auch schon bald 3 Jahre her ist. Und auch damals war es nicht anlässlich eines aktuellen Albums, sondern eher eine Rückschau. Denn sein letztes Album stammte aus dem Jahr 2004. Es gab dann eine längere Pause ohne Lebenszeichen, aber jetzt ist er mit einem aktuellen Album zurück. Und wieder sehr aktiv, denn ein weiterer Longplayer ist ebenfalls schon im Kasten und auch ein Live Auftritt ist für dieses Jahr noch geplant. Mittlerweile ist Otarion bei MellowJet Records gelandet, dem Label von Bernd Scholl, das sich bereits einen guten Namen mit vielen exzellenten Elektronik Veröffentlichungen gemacht hat. Und auch "Out of Eden" passt da gut ins Gesamtbild. Auf elf Titeln präsentiert Klein melodiöse Elektronikmusik, die gut auf den Punkt gebracht präsentiert wird. Lediglich im Titelsong wird der atmosphärische Part etwas breiter angelegt, da kommt man dann zu einer Spielzeit von 11 Minuten. Ansonsten sind die Songs für Elektronik-Verhältnisse fast schon kurz und bündig. Alles wurde im Alleingang an diversen Synthesizern eingespielt. Speziell in der zweiten Hälfte kommen auch wieder Elemente zum Tragen, die er bereits auf früheren Alben eingesetzt hat. So gibt es gelegentliche Passagen, die einen leichten mittelalterlichen Einfluss zeigen und fein in die Elektroniklandschaft umgesetzt werden. Auch ein Schuss Romantik ist wieder integriert. Und auch leicht proggige Anklänge sind vernehmbar, so zum Beispiel in "Seduction", das ganz leichte Pink Floyd Einflüsse erkennen lässt. Melodiebetonte Elektronikmusik, die im Booklet (in dem übrigens die abgedruckten Spielzeiten fälschlicherweise durcheinander gemischt wurden) als "File under: Soundtrack" kategorisiert wird, die auch durch Einfallsreichtum glänzt. Ich freue mich jetzt schon auf das neue Album, aber bis dahin kann ich erst mal "Out of Eden" genießen, denn da gibt es einiges zu entdecken.

Jürgen Meurer



© Progressive Newsletter 2014