(38:40; CD, Digital, Vinyl; Blues Funeral Recordings, 27.09.2024)
Ohne die üblichen Phrasen zu bemühen, darf man nach dem ebenfalls sehr soliden Vorgänger “Ephemeral” von kleinen, detaillierten Verbesserungen bei “Everything Fades” sprechen. Die Musiker aus Albuquerque haben in Sachen Riffs und Sound ‘ne angenehme Schippe drauf gepackt, einige kraftvolle Melodien darf man als Punktlandung verstehen. Der Blues im Titelsong ist schwer, ausladend und voll rauer Vocal-Harmonien. Viel klassischer Stoner Doom drückt dich in hypnotisch langsamen Songs wie ‘We Breathe The Darkness’ und ‘Swansong’ ordentlich an die Wand – alte Soundgarden und Clutch sind hier ein weiteres Echo im Sound.
Die trockene und satte Produktion ist dem Genre verpflichtet. Und hörst Du die griffigen Riffs in ‘Dinosaur’, wirst Du Dich ganz unweigerlich an die Meister von Kyuss erinnert fühlen – hat fast unmerklich was von einem Tribute Song. Die Stimme von Sänger Jade ist rau, kann aber in den wenigen entrückten Parts auch zurückhaltend sanft intonieren. Das trippige, instrumentale ‘Trepidation’ schwebt mit psychedelisch entspannten Riffs sanft über dem Boden und hätte gern als Blaupause länger sein dürfen. ‘Clearmountain’ und das eingängige ‘Bellwether’ grooven in entspannter Heavyness über den trockenen Wüstensand, haben immer wieder mit Einflüssen
von Alice in Chains-in den mehrstimmigen Vocals ihren besonderen Charme.
Die neue Blue Heron ist für Genre-Fans definitiv ein Pfund, die Gitarren und Drums sind wuchtig und dreckig produziert, wie aus einem Guss und die Songs gehen einfach durch die Bank in Ordnung. Ein wenig mehr Originalität könnte hier und da für manch netten Überraschungsmoment sorgen. Dies bleibt aber definitiv aus und macht aus “Everything Fades” somit ein solides Stoner Album in 2024.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Line-up:
Mike Chavez – Guitars
Ricardo Sanchez – Drums
Steve Schmidlapp – Bass
Jadd Shickler – Vocals
Cover mit freundlicher Genehmigung von Blues Funeral Recordings
