Robert Reed – Sanctuary: Live At Newbury 2023

(79:00, 91:00, CD+BR, digital, Tigermoth Productions/Just for Kicks, 24.5.2024)
Ganz schön viel “sanctuary”, was uns Herr Reed mittlerweile anzubieten hat. Da sind nicht nur die drei Studioalben, sondern auch ein Live Album „Sanctuary Live“ und nun erneut eine Live-Aufnahme – die meisten Musiker der 2017er Live Version sind auch hier wieder mit von der Partie. Ob eine weitere Live-Aufnahme zwingend notwendig ist, sei mal dahingestellt, ein Argument ist wohl, dass es sich zum ersten Mal um eine BluRay handelt. Auf jeden Fall wird der Fan dieser Musik hier wieder voll auf seine Kosten kommen. Der britische Allrounder Robert Reed ist den meisten Prog-Fans vermutlich durch seine Band Magenta bekannt, und/oder durch seine weiteren Aktivitäten zum Beispiel bei Cyan oder Chimpan A. Und wer schon mal ein Album aus der „Sanctuary“-Reihe gehört hat, weiß genau, was zu erwarten ist. Wem dies aber alles nicht geläufig ist, noch dazu aber ein Fan der frühen Werke des legendären Mike Oldfield ist, dem seien sämtliche Alben aus dieser Reihe dringend ans Herz gelegt, denn was der Waliser an Oldfield Reminiszenzen in den Bandarbeiten ansatzweise erkennen lässt, lebt er hier dann völlig aus. Kein Zufall also auch, dass hier alles Mögliche auf die alten Taten des Herrn O. hindeutet. Alle drei Studioalben haben jeweils zwei Longtracks, Part 1 und 2, und Herr Reed spielt alles im Alleingang ein und zeigt dabei eine beeindruckende Leistung. Teil 2 und 3 besitzen dabei noch jeweils eine Bonus-CD mit kurzen Titeln, und so ist dieses Live Album auch eine Mischung aus den Longtracks und einigen kürzeren, meist folkig angehauchten Nummern.

Da es sich um ein Live Album handelt, mussten also logischerweise Begleitmusiker her, und das sind im Wesentlichen, wie bereits erwähnt, diejenigen, die schon auf dem fünf Jahre zuvor erschienenen Live Album zu hören und zu sehen sind. Dass auch Magenta-Musiker darunter sind, dürfte nicht überraschen. Da ist als Erste Sängerin Christina Booth zu nennen, die allerdings hier nur eine Nebenrolle als Chorsängerin einnimmt. Die Hauptrolle, was den Gesang betrifft, übernimmt auch hier Angharad Brinn mit ihrer kristallklaren Stimme.

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Mastermind Reed bedient wieder Gitarren und Tasteninstrumente, wird an den Saiten aber noch tatkräftig vom Magenta-Kollegen Chris Fry (hauptsächlich an der akustischen Gitarre) sowie Ryan Elliot unterstützt. Und auch an den Tasten ist ein weiterer Musiker zu hören, nämlich Nigel Hopkins am Piano. Wie eng das Ganze mit der frühen Musik von Mike Oldfield verknüpft ist, zeigt sich auch an den beiden Gästen, nämlich den alten Wegbegleitern Les Penning und Tom Newman.

Gerade diese vielen leisen, zarten Passagen mit Glockenspiel, Marimba, akustischer Gitarre und dezenten Keyboards sind ausgesprochen gut gelungen. Dabei zeigt sich auch, wie bedeutend die Rolle des Perkussionisten ist, der auch hier wieder Simon Brittlebank heißt. Wenn dann noch schöne Stimmen dazu kommen, ist es fast schon zum Dahinfließen. Und in jeder Faser spürt man genau die musikalische Welt des frühen Oldfield, die Reed ungemein gut reproduziert. Für jeden Fan dieser Musik ist das Album ein Volltreffer. Egal ob Longtrack oder kurze Nummer, es macht durchweg Spaß.
Bewertung: 12/15 Punkten


Besetzung:
Robert Reed – guitars / keyboards
Chris Fry – acoustic guitar / classical guitar / electric guitar
Ryan Elliot – electric guitar / acoustic guitar
Nigel Hopkins – piano
Dan Nelson – bass
Jiffy Griffiths – drums
Simon Brittlebank – timpani / marimba / vibraphone / glockenspiel / tubular bells
Angharad Brinn – lead vocals
Christina Booth – chant vocals
Kirstie Roberts – chant vocals

Guests:

Les Penning – recorders / narration
Tom Newman – bodhran / megaphon

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Abbildungen: Robert Reed