(19:14, CD-EP, Ruby Storm/Just For Kicks, 2014)
Wie es auf dieser 19-minütigen EP musikalisch in etwa zugeht, deutet sich zumindest an, wenn man erfährt, dass die Bandmitglieder früher beim Floyd-Tribute Dark Side Of The Wall mitgewirkt haben. Worum es bei dem Konzeptwerk thematisch geht, das muss man sich allerdings erlesen bzw. erhören, denn es ist ein in der Rock- oder gar Prog-Musik eher selten behandeltes, sperriges, ja furchtbares Sujet – das die Band offensichtlich auch schon auf dem hierorts nicht vorliegenden Vorläufer “Rain” beschäftigte: der Krieg. Konkreter geht es um britische Soldaten des (vermutlich ersten) Weltkriegs, die aufgrund des beispielsweise im Schützengraben bereits erlebten so traumatisiert waren (“Shell Shock”, “Post Traumatic Stress Disorder”), dass sie nicht weiterkämpfen konnten. Woraufhin viele von ihnen wegen Feigheit vor dem Feind erschossen wurden – gewöhnlich nach Pseudo- also standrechtlicher Aburteilung (“Kangaroo Courts”). Diesen Opfern militärischer Willkür und gesellschaftlichen Nichtwissens wollten F2G ein Denkmal setzen – und es ist ihnen eindrucksvoll gelungen, so eindrucksvoll, wie Thomas Glönkler das mit “Goldstadt”und der Zerstörung Pforzheims im Zweiten Weltkrieg geschafft hat. Unvergesslich unheilvoll ist ‘A Better Way’, fast wortlos ‘Dear Mum’, grandios traurig der Long Track ‘Shell Shocked’.
12/15 Punkten (JM 10, KR 12, KS 11)
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